Was spricht für eine Ausbildung?

Nach deinem Schulabschluss hast du die Qual der Wahl. Der Arbeitsmarkt ist riesig und deine Optionen fast grenzenlos. Doch Abitur heißt schon lange nicht mehr auch studieren zu müssen. Und eine Ausbildung kann genauso viel wert wie ein Studium sein. Welche Gründe sonst noch für diesen Weg sprechen, wo Azubis besonders gefragt sind und vieles mehr, erfährst du hier!

Eine Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Mit Abitur oder Fachhochschulreife ist auch eine Verkürzung auf zwei Jahre möglich. In diesem Zeitraum arbeitest du drei bis vier Tage in der Woche in deinem Ausbildungsbetrieb und hast zusätzlich ein bis zwei Tage Unterricht in der Berufsschule. Dieser Unterricht kann auch blockweise organsiert über einen Zeitraum von etwa drei bis vier Wochen. Während du in der Schule einen Rahmenlehrplan mit Fächern wie Englisch, Sport und Politik hast, wird dir in deinem Betrieb das Wissen praktisch vermittelt. Du wirst in alle Betriebsabläufe eingebunden. Zudem steht dir und den anderen Azubis hier ein Ausbilder zur Seite, an den du dich jederzeit wenden kannst. Während deiner Ausbildung erhältst du ein Gehalt, welches sich jedes Ausbildungsjahr ein wenig steigert. Die Höhe ist je nach Betrieb und Branche unterschiedlich. Die Ausbildung beendest du mit dem erfolgreichen Bestehen der Abschlussprüfung.

Ein Studium, in diesem Fall das Bachelorstudium, dauert ebenfalls drei Jahre. Dieses ist im Vergleich zur Ausbildung sehr theorielastig. Deinen wöchentlichen Stundenplan kannst du normalerweise selbst planen. Praktische Erfahrungen kannst du hier durch Praktika oder eine Beschäftigung als Werkstudent in deinem Fachbereich sammeln. Ein Vergütung erhältst du hier nicht. Eine Ausnahme stellt das duale Studium dar. Hier wird die praktische Arbeit in einem Unternehmen mit den theoretischen Inhalten des Studiums verknüpft. Dein Gehalt variiert hier ebenfalls je nach Branche und Betrieb. Das Studium schließt du mit dem Bestehen der Bachelorarbeit ab.

Vorurteile, wie dass eine Ausbildung weniger wert als ein Studium ist, sind schlichtweg falsch. Es gibt viele gute Gründe für eine Ausbildung. 

• Du verdienst (meistens) sofort Geld - In der Regel erhältst du als Azubi ein Gehalt von deinem Ausbildungsbetrieb. Dieses steigert sich mit jedem erfolgreich absolvierten Ausbildungsjahr.

• Der Schulabschluss ist (offiziell) egal - Sobald du deinen Ausbildungsvertrag unterschrieben hast, sind deine Noten aus der Schulzeit irrelevant. Hier zählt was du im Betrieb und der Berufschule an Leistung und Einsatz erbringst.

• Es gibt viele freie Stellen - Es herrscht ein großer Mangel an Auszubildenen. Betriebe suchen mittlerweile verzweifelt nach neuen Beschäftigten. Du hast die freie Auswahl!

• Gute Zukunftsaussichten - Mit einer abgeschlossenen Ausbildung ist deine Karriere nicht vorbei. Sie geht erst los! Du hast so auch die Möglichkeit dich weiterzubilden oder sogar noch im Anschluss zu studieren.

• Du wirst zum Allrounder in deinem Bereich - Während deiner Ausbildung lernst du alle Abläufe in deinem Betrieb von Anfang kennen. Nach deiner Ausbildung brauchst du so auch keine langen Einarbeitungszeiten!

• Du hast von Anfang an einen geregelten Arbeitsalltag - Während du im Studium nur selten Anwesenheitspflicht hast, ist dies in der Ausbildung Grundvoraussetzung. Das kann zwar auch manchmal nervig sein; es bereitet dich aber gut auf deine zukünftigen Arbeitsalltag nach der Ausbildung vor.

• Meistens gute Work-Life-Balance - Wenn du mit deinem Arbeitstag fertig bist, hast du meistens Freizeit. Natürlich musst du in manchen Phasen auch einmal für Prüfungen lernen, dennoch ist deine meiste Arbeitszeit in deinem Ausbildungsbetrieb oder der Berufsschule und nicht zu Hause.

• Du sorgst schon früh fürs Alter vor - Als Azubi verdienst du von Anfang an Geld und kannst dir so bereits in jungen Jahren ein wenig Geld auf die Seite legen.

• Praxiserfahrung von Anfang an - Durch die Arbeit in Betrieb sammelst du von Anfang an praktische Erfahrungen. Hierfür sind keine zusätzlichen meist unbezahlten Praktika in deinem Ferien notwendig. Du schaffst das einfach während deiner Arbeitszeit.

• Du lernst für´s Leben - In einer Ausbildung lernst du nicht nur für deinen zukünftigen Job, sondern auch für dein Leben. Du kannst du diese Erfahrung bereits früh erkennen, wo deine Stärken liegen und wohin du mit deiner Karriere willst!

Für eine Ausbildung gibt es keine festen Vorgaben hinsichtlich des Schulabschlusses. Die meisten Betriebe setzen aber mindestens einen Hauptschulabschluss voraus. Je nachdem bei welchem Arbeitgeber du dich bewirbst, sind gute bis sehr gute Noten in bestimmten Fächern oder auch Praktika von Vorteil bei deiner Bewerbung. 

Auszubildende werden eigentlich überall händeringend gesucht. Da seit Jahren der Trend bei vielen Schulabgängern zum Studium geht, herrscht hier ein großer Mangel. Die meisten Plätze sind im Bereich Verkauf und Vertrieb zu vergeben. Aber auch das Handwerk und Bauwesen suchen dringend Nachwuchskräfte. Darauf folgen zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze im Finanz- und Rechnungswesen. Ein wenig besser geht es dem Bereich der technischen Ausbildungen, gefolgt von Verwaltung und Sekretariat. Aber auch Ausbildungen im sozialen Bereich werden immer wichtiger und benötigen weitere Kräfte. 

Der Markt für Ausbildungen ist riesengroß und du bist gefragt! Mit einer Ausbildung legst du direkt nach der Schule die erste Grundsteine für deine zukünftige Karriere. Und dafür brauchst du oft nicht einmal das Abitur. Dir stehen alle Türen offen! Worauf wartest du noch?