Du bist gerade mit deiner Ausbildung fertig geworden, möchtest dich aber gerne weiterbilden? Ein anschließendes Studium könnte eine Option für dich sein. Doch welche Voraussetzungen musst du dafür erfüllen? Kannst du einfach alles studieren? Ist ein Studium für dich überhaupt sinnvoll? Diese und weitere spannende Fragen, beantworten wir dir hier!
Welche Voraussetzungen gibt es für ein Studium nach der Ausbildung?
In der Regel braucht man für den Zugang an einer Universiät oder Hochschule das allgemeine oder fachgebundene Abitur. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung ist es aber unter bestimmten Umständen dennoch möglich. Seit März 2009 gibt es zwei Arten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu studieren.
- Erfolgreich abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung und anerkannter Fortbildungsabschluss - Mit diesen Voraussetzungen erhältst du die Allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung. So kannst du an jeder Hochschule - egal ob Universität oder Fachhochschule - jedes Fach studieren.
- Berufsausbildung mit mindestens drei Jahre Berufspraxis, aber ohne Fortbildungsabschluss - Damit erhälst du eine Hochschulzugangsberechtigung mit welcher du nur Fächer studieren kannst, die zu deiner berufliche Vorbildung passen.
Zusätzlich solltest du dich noch über die jeweiligen Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes informieren. Mindestalter, Mindestnoten beim Berufsabschluss oder der Hauptwohnsitz in dem Bundesland, in welchem du studieren willst, sind mögliche weitere Voraussetzungen.
Gründe für ein Studium
Ein Studium kann dir neue Wege für deine Karriere bereiten. Wenn du dir noch unsicher sein solltest, können dir die folgenden Gründe für eine Studium die Entscheidung erleichtern.
- Bessere Karrierechancen - Mit einem abgeschlossenen Studium erhältst du häufig die Eintrittkarte zu leitenden Positionen. Du kannst bereits während du studierst Kontakte für deine spätere Karriere knüpfen und dir so dein persönliches Netzwerk bauen.
- Bessere Verdienstmöglichkeiten - Durch bessere Positionen, erhältst du natürlich auch mehr Gehalt. Im Durchschnitt verdienen Akademiker mehr als Menschen mit einer Ausbildung.
- Individuelle Mitgestaltung der Ausbildung - Im Studium kannst du deinen Stundenplan jedes Semester selbst gestalten. Welche Prüfungstermine du wahrnimmst, über welche Themen du Hausarbeiten schreibst und welche Module du belegen möchtest entscheidest du meist ganz alleine und hast so viel Freiheiten.
- Möglichkeit zu Promovieren - Strebst du eine Tätigkeit in einer öffentlichen Institution an, ist eine abschlossene Promotion oft Voraussetzung. Den Doktortitel erwirbst du nach dem Abschluss eines Bachelor- und Masterstudiums und dem erfolgreichen Abschluss einer Doktorarbeit.
Gründe gegen ein Studium
Neben Gründen für ein Studium gibt es tatsächlich ein paar negative Aspekte. Denn eine Weiterbildung hat nicht immer nur Vorteile.
- Kostenfaktor - Im Gegensatz zur Ausbildung wird das Studium in der Regel nicht vergütet. Falls du dir während deiner Ausbildung kein finanzielles Polster geschaffen hast oder bespielsweise nicht durch deinen Familie unterstützt wirst, musst du dir einen Job suchen. Während du studierst musst du nicht nur deinen eigenen Lebenserhaltungskosten decken, sondern auch Lernmittel oder Semestergebühren bezahlen können.
- Falsche Erwartungen - Ein Studium ist keine Ausbildung. In den meisten Fällen musst du durchgängig lernen und in deinem Semesterferien zusätzliche Aufgaben wie Hausarbeiten verfassen. Dies ist für viele häufig sehr demotivierend und kann aufgrund des hohen Theorieanteils durchaus frustrierend sein.
- Keine Garantie für Anstellung - Durch das Studium erhältst du keine Garantie für einen Arbeitsplatz. Es ist sogar möglich, dass du aufgrund deiner Weiterbildung zu qualifiziert für bestimmte Stellen bist und deswegen andere Bewerber ohne Hochschulstudium eher bevorzugt werden, da diese auch geringer bezahlt werden können.
- Verzögerter Arbeitseintritt - Mit einem Studium nach deiner Ausbildung verzögerst du deinen Eintritt in die Arbeitswelt um mindestens weitere drei Jahre. Dies wird dir zwar nicht unbedingt negativ ausgelegt, dennoch solltest du dies beachten!
Alternative zum Studium nach der Ausbildung
Wenn für dich kein Studium in Frage kommt, kann eine Weiterbildung in Form eines Meisters oder auch die Ausbildung zum Betriebs- oder Fachwirt eine interessante Alternative sein.
- Weiterbildung zum Meister - Es gibt fünf Fachrichtungen für den Meister: Handwerk, Hauswirtschaft, Industrie, Landwirtschaft, Küche. Hier dauert die Ausbildung während du berufstätig bist zwischen einem und dreieinhalb Jahren. In Vollzeit maximal ein bis zwei Jahre. Mit dem Meisterbrief in der Hand kannst du ebenfalls ein Studium aufnehmen, Ausbilder in deinem Betrieb werden oder dich selbstständig machen.
- Weiterbildung zum Betriebs- oder Fachwirt - Diese Weiterbildung ist in weitaus mehr Bereichen möglich. Beispiele sind etwa der Fachwirt für Finanzberatung, Gebäudemanagement, im Gastgewerbe oder Gesundheits- und Sozialwesen. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel einanhalb Jahre. Mit dem Abschluss kannst du Aufgaben der mittleren Führungsebene, organisatorische und planerische Tätigkeiten im Management sowie verantwortungsvolle, fachspezifische Aufgaben übernehmen.
Mit diesen Optionen hast du ähnliche, in manchen Bereichen sogar bessere Karrierechancen als mit einem Studium. Du bist ein Profi in deinem Bereich und hast von Beginn an praktische Erfahrungen sammeln können.
Fazit: Neue Karrierewege betreten mit einem Studium!
Eine abgeschlossene Ausbildung ist dein Sprungbrett für eine Hochschulkarriere. Mit ein wenig Berufserfahrung und einer Fortbildung ist dir dein Studienplatz sicher. Aber auch ohne Studium hast du eine Vielzahl an Möglichkeiten dich weiterzubilden und die Karriereleiter weiter zu erklimmen.