Im Vergleich zu anderen Branchen sind in der Pflege mit rund 43% außergewöhnlich viele Pflegefachkräfte in Teilzeit tätig. Auch Minijobs sind eine häufig vertretene Beschäftigungsart in der Pflege. Die Vorteile einer Teilzeitanstellung und passende praktische Tipps haben wir für dich zusammengefasst.
Das sogenannte Teilzeitarbeitergesetz besagt, dass du mit kürzerer Arbeitszeit im Vergleich zu deinen Vollzeit-Kollegen als in Teilzeit beschäftigt giltst. Arbeitest du seit mindestens sechs Monaten in einem Unternehmen, das mehr als 15 Angestellte betreut, hast du die Möglichkeit, eine Arbeitsreduzierung zu beantragen. Diesen Antrag musst du mindestens drei Monate vor deinem gewünschten Beginn schriftlich vorgelegen und er gilt, nachdem zugestimmt wurde. Prinzipiell kannst du jederzeit wieder aufstocken. Dein Anspruch kann allerdings abgelehnt werden, wenn “dringend betriebliche Gründe” vorliegen.
Einen Teilzeitjob zu haben, bedeutet nicht, dass du nur einen Bruchteil der Stunden deiner Kolleginnen und Kollegen absolvierst. Beträgt eine Vollzeit-Woche beispielsweise 40 Stunden pro Woche, würdest du mit 35 Stunden bereits als Teilzeitkraft gelten.
Es existieren verschiedene Teilzeitmodelle. Diese unterscheiden sich unter anderem von den Möglichkeiten des Arbeitsplatzes. Die meisten Teilzeitkräfte in der Pflege arbeiten an zwei bis fünf Tagen in der Woche. Meist handelt es sich dabei um eines der folgenden Teilzeitmodelle:
Innerhalb der Pflege werden die zu leistenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer in den meisten Fällen in einem Dienstplan festgelegt. Die Schichten betragen meistens 6-8 Stunden. Teilzeitarbeitende in der Pflege haben – wie in anderen Berufen auch – prozentualen Urlaubsanspruch entsprechend ihrer vertraglich festgelegten Arbeitszeit. Wurden feste Wochentage vereinbart, so muss nur für diese Tage Urlaub beantragt werden.
Laut einer Umfrage des deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe aus dem Jahr 2019, fühlen sich Vollzeitkräfte überbeansprucht. Ein weiterer Grund für Teilzeit sind außerdem die vielen Überstunden und das ständige Einspringen bei Unterbesetzung, welches zu ohnehin längeren Arbeitstagen führt. Teilzeit wird gerne von Personen genutzt, die nebenher noch ein Vollzeitstudium absolvieren oder an einer Fortbildung teilnehmen.
Eine Teilzeitstelle bringt Vorteile als auch Nachteile mit sich. Damit du abwägen kannst, ob sich eine solche Stelle für dich eignet, haben wir diese hier zusammengefasst!
Vorteile:
Nachteile:
Da es in Deutschland zu wenig Pflegekräfte gibt, haben viele Menschen das Bedürfnis, das Gesundheitssystem zu unterstützen und mitzuhelfen. Da kommt ein Minijob in einem Altenheim, in einem ambulanten Pflegedienst oder auch in einem Krankenhaus gerade recht – denn hier helfen die Menschen der Gesellschaft, aber tun sich auch selbst etwas Gutes. Denn bei Jobs in der Pflege hat man Kontakt zu anderen Menschen und kann Erfahrungen sammeln.
Am wichtigsten ist es, dass du in einem Minijob nicht mehr als 520 Euro verdienst, da du somit nicht sozialversicherungspflichtig bist. Kommt es dazu, dass du mehr verdienst, musst du Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung und Steuern zahlen. Diese Grenze darf pro Jahr dreimal überschritten werden, wenn es sich um unvorhersehbare und gelegentliche Arbeitszeiten handelt. Je mehr du also pro Stunde verdienst, desto weniger Stunden im Monat darfst du arbeiten. Auch interessant zu wissen: Es ist für die Minijob-Regelung nicht relevant, wie viele Jobs du hast, solange du dabei nicht die besagten 520 Euro überschreitest. Du könntest also in einem Pflegeberuf arbeiten, in welchem du im Monat 300 Euro verdienst und nebenher noch einen anderen Minijob ausüben, bei dem du im Monat 220 Euro verdienst.
Minijobs in der Pflege können durch ganz unterschiedliche Tätigkeiten ausgestaltet werden. Wichtig ist nur bei jeder Tätigkeit, dass oder die ausführende Person Verantwortungsbewusstsein und auch Einfühlungsvermögen gegenüber den Patienten besitzt. Durch die körperliche Arbeit, die mit diesem Beruf einhergeht, darf eine gewisse körperliche Fitness nicht vernachlässigt werden.
Auch als ungelernte Hilfskraft ist es dir möglich, einen Minijob in der Pflege zu beginnen, jedoch spielt der Stand der medizinischen Aus- und Vorbildung eine Rolle dabei, welche Tätigkeiten letztendlich von den einzelnen Pflegekräften ausgeübt werden dürfen. Das bedeutet, dass die Aufgaben über die Unterstützung bei der körperlichen Hygiene von Patienten, die Essensausgabe und andere, einfachere medizinische Aufgaben bis hin zu anspruchsvollen medizinischen Aufgaben wie dem Legen von Infusionen variieren können.
Du hast dir überlegt, dass du gerne einen Minijob oder eine Teilzeitstelle in der Pflege beginnen würdest, weißt aber gar nicht genau, in welchem Bereich? Wir helfen dir weiter: