Aufstiegs-BAföG, Prüfungsinhalte und Co.: Alles was du zur Meisterprüfung wissen musst

aktualisiert am 24.10.2024  | 
Artikel von: Kristina Gummer
Die Meisterprüfung erlaubt es dir, selbst auszubilden ©MIND AND I, Adobestock.com

Du möchtest dich weiterbilden und überlegst, Handwerksmeister zu werden? Mit den richtigen Tipps schaffst du den Weg zum Meisterbrief.

3 Gründe, warum du die Meisterprüfung ablegen solltest

Auch nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung kannst du bereits erfolgreich deinen Handwerksberuf ausüben. Dennoch entscheiden sich viele Menschen dafür, sich weiterzubilden und die Meisterprüfung abzulegen, denn ein Meisterbrief eröffnet dir viele Möglichkeiten.

Diese 3 Gründe sprechen für eine Meisterprüfung:

  • Qualitätsmerkmal: Der Meisterbrief wird hochgeschätzt und hängt in vielen Werkstätten präsent an der Wand. Denn nicht nur in Deutschland ist er ein Qualitätsmerkmal, auch in anderen EU-Ländern kannst du dadurch erfolgreich Karriere machen.
  • Selbstständigkeit: Eine erfolgreiche Meisterprüfung ermöglicht es dir, dich selbstständig zu machen und deinen eigenen Betrieb zu eröffnen. Dadurch bist du dein eigener Chef und kannst deinen Betrieb nach deinen Wünschen führen.
  • Ausbilden von Lehrlingen: Als Handwerksmeister bist du befugt, Lehrlinge auszubilden und Azubis in deinem Betrieb über deine Kenntnisse zu unterrichten. So spielst du eine tragende Rolle in der Ausbildung junger Handwerker.

Wie sieht eine Meisterprüfung aus? 

Um den anerkannten Meisterbrief zu erlangen, musst du erst einmal die Meisterprüfung absolvieren. Jedes Gewerk besitzt eine eigene Meisterprüfungsordnung, in der die jeweilige Prüfung geregelt ist. Die Meisterprüfung besteht aus vier Teilen und wird von den Meisterprüfungsausschüssen der Handwerkskammern abgenommen. Voraussetzung zur Zulassung zur Meisterprüfung ist in der Regel eine erfolgreich abgelegte Gesellenprüfung im selben Handwerk.

  1. Fachpraxis: Meisterprüfungsprojekt mit abschließendem Fachgespräch
  2. Fachtheorie: schriftliche Prüfung
  3. Betriebswirtschaft und Recht: schriftliche Prüfung
  4. Berufs- und Arbeitspädagogik (nach Ausbilder-Eignungsverordnung): schriftliche sowie mündliche Prüfung

Abschlussprüfung steht bevor – was tun? 

Eine Weiterbildung zur Meisterin beziehungsweise Meister findet meist berufsbegleitend statt. Da bleibt wenig Zeit für intensive Lernstunden. In solchen Fällen bietet es sich an, an Fernlehrgängen teilzunehmen, um sich auf die Prüfung vorzubereiten. So kannst du deine Lernzeiten individuell und flexibel an deinen Alltag anpassen. Zudem werden zahlreiche Vorbereitungskurse angeboten, die dich unterstützen.

Tipps, mit denen du deine Meisterprüfung erfolgreich bestehst:

  1. Zeitplan erstellen: Insbesondere für den schriftlichen Teil musst du viel lernen und dich gut vorbereiten. Um Zeitdruck zu vermeiden, stelle dir gleich zu Beginn deiner Lernphase einen geeigneten Zeitplan mit viel Puffer zusammen. So kannst du dich entspannt und problemlos vorbereiten.
  2. Fragen stellen: Traue dich, Fragen zu stellen und Feedback von Arbeitskollegen und anderen Handwerksmeistern einzuholen. Sie können dir sowohl für die praktische als auch die schriftliche Prüfung Tipps geben und dir die Angst nehmen.
  3. Ziel vor Augen behalten: Wenn dir alles einmal zu viel erscheint, gib nicht auf. Vergiss nicht, warum du die Meisterprüfung machen wolltest, und halte an deinem Ziel fest. Es wird sich lohnen!

Der Meisterbonus in Bayern und Meister-BAföG

Seit einigen Jahren belohnt die bayerische Staatsregierung erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen von Meisterschulen mit dem Meisterbonus. Dieser Bonus in Höhe von 3.000 Euro wird an alle frisch geprüften Meisterinnen und Meister ausgezahlt, die in Bayern ihren Wohnsitz haben. Die Auszahlung erfolgt über die Handwerkskammer, und zwar zu zwei festgelegten Terminen im Jahr.

Natürlich ist die Weiterbildung zum Meister nicht kostenlos. Jedoch gibt es das bundesweit geltende sogenannte Meister-BAföG. Hiermit bekommen Meisterschüler einen großen Teil der anfallenden Kosten bezuschusst und können die übrige Summe mit einem günstigen Darlehen finanzieren.