Job wechseln: Wann du dich nach einer neuen Arbeit umsehen solltest – und wann nicht

Die Entscheidung, den Beruf zu wechseln fällt nur selten leicht ©KMPZZZ, Adobestock.com

Ein neuer Job bringt Abwechslung ins Berufsleben. Man kann andere Branchen erkunden, neue Erfahrungen sammeln und sich insgesamt weiterbilden. Es gibt gute und auch schlechte Gründe, einen Jobwechsel anzustreben.

Gute Gründe, den Job zu wechseln

Negative Effekte auf deine Gesundheit: Wenn dein Job langfristig negative Auswirkungen auf deine psychische und auch körperliche Gesundheit hat, solltest du über einen Jobwechsel nachdenken. Damit sind sowohl körperliche Schmerzen, wie Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen als auch Schlafstörungen oder Angststörungen gemeint. Es gilt: Gesundheit geht immer vor. Achte bei deinem neuen Arbeitgeber darauf, dass sich die Arbeitsbedingungen wirklich von deinen aktuellen unterscheiden. Kündigst du etwa aufgrund massiver Rückenprobleme, sollte der neue Job im besten Fall rückenschonend sein.

Zu hohe Ansprüche: In vielen Berufen haben Vorgesetzte hohe Ansprüche an ihr Team. Jedoch gibt es auch hier Grenzen. Wenn dein Chef also nie zufrieden mit deiner Arbeit ist und unrealistische Anforderungen stellt, lohnt es sich, über einen Wechsel nachzudenken.

Der Wunsch nach Weiterentwicklung: Wenn du dich fortbilden möchtest, dies aber in deiner aktuellen Position nicht kannst, ist ein Jobwechsel ein sinnvoller nächster Schritt. Auch eine Ausbreitung in eine andere interessante Branche, spricht dafür. In jedem Fall solltest du dich fragen, ob es dir für deine Entwicklung positive Aspekte erbringt.

Familiäre Veränderungen: Dein Partner oder deine Partnerin tritt eine neue Stelle an und ihr habt euch entschieden, gemeinsam in eine andere Stadt zu ziehen? Dann ist das auch ein valider Grund, einen Jobwechsel anzustreben. Doch auch andere familiäre Gründe können ausschlaggebend für eine berufliche Veränderung sein.

Gründe, den Job lieber nicht zu wechseln 

Du kommst mit deinen Kollegen nicht zurecht: Du wirst nie mit allen Menschen in deinem Umfeld bestens auskommen – und das musst du auch nicht. Wenn dir dein Job eigentlich gut gefällt, er dich fordert und du dich weiterbilden kannst, sollten unsympathische Kolleginnen und Kollegen nicht der Grund dafür sein, deinen Job wechseln zu wollen. Außerdem kann es sein, dass du dich an deinem neuen Arbeitsplatz auch nicht besser mit ihnen verstehst. Solange dich das nicht psychisch beeinträchtigt, solltest du Privates von Beruflichem trennen und deinen Job trotzdem weiterhin ausführen wie bisher.

Allgemeiner Frust: Frusttage gibt es in jedem Beruf. Sie fallen auch nicht einfach weg, wenn du einen neuen Job startest. Überlege dir, ob dir dein Job im Großen und Ganzen Spaß macht. Wenn du diese Frage mit “Ja” beantworten kannst, solltest du keinesfalls kündigen – auch dann nicht, wenn die Frusttage sich phasenweise häufen.

Kritik: Natürlich ist eine Beanstandung nicht immer angenehm. Jedoch hat Kritik, solange sie konstruktiv und fachlich ausgedrückt ist, auf lange Sicht positive Effekte. Denn durch Fehler lernt man ja bekanntlich. Du solltest du Kritik im Berufsleben nicht negativ aufnehmen, sondern versuchen, aus deinen Fehlern zu lernen.

Langeweile: Viele sind sich nicht bewusst, dass sie für Langweile im Job möglicherweise selbst verantwortlich sind. Es ist ganz normal, dass es an manchen Tagen weniger zu tun gibt, als an anderen. Jedoch kannst du diese Stunden nutzen, um Aufgaben mit niedriger Priorität zu erledigen, vorzuarbeiten oder dich in deinem aktuellen Berufsfeld weiterbilden. Langeweile sollte kein Grund sein, einen Job zu wechseln. Dauerhafte Unterforderung hingegen wäre definitiv ein Wechselgrund.

Was musst du bei einem Jobwechsel beachten? 

Du hast die Entscheidung getroffen und möchtest einen Jobwechsel anstreben? Dann gibt es ein paar Dinge zu erledigen und zu beachten.

Stellen recherchieren: Bevor du deinen Job überhaupt wechseln kannst, brauchst du eine alternative Stelle. Deshalb solltest du dich frühzeitig darüber informieren, welche Stellen derzeit angeboten werden. Dies kannst du in diversen Jobbörsen und auf dem Arbeitsmarkt machen. Es ist auch wichtig, dass du deine Bewerbungsunterlagen erneuerst und mit dem Verschicken der Bewerbungen beginnst.

Arbeitsvertrag unterschreiben: Wenn du dann eine neue Stelle gefunden hast, musst du deinen neuen Arbeitsvertrag aushandeln. Ist dies noch nicht möglich, solltest du nach einer schriftlichen Zusage fragen. Denn nur, wenn du die Zusage schwarz auf weiß vorliegen hast, ist sie rechtlich gültig.

Die alte Stelle kündigen: Hier ist es sehr wichtig, dass du dich an die gesetzlichen Kündigungsfristen hältst. Wenn die Kündigungsfrist bei deiner alten Stelle sich mit dem Start beim neuen Arbeitgeber überschneidet, kannst du in rechtliche Schwierigkeiten geraten.

Arbeitszeugnis erlangen: Nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses hast du einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Möchtest du ein sogenanntes “qualifiziertes” Arbeitszeugnis, solltest du dies explizit bereits im Kündigungsschreiben fordern. Ansonsten wird dir nur ein einfaches Arbeitszeugnis ausgestellt.

Ordentlich Abschied nehmen: Wenn dein letzter Arbeitstag gekommen ist, solltest du dich auf jeden Fall noch einmal von deinem Team verabschieden. Auch ein letztes Gespräch mit deinem Vorgesetzten ist wichtig und kommt gut an. Im besten Fall trennst du dich von deiner alten Arbeitsstelle im Guten.