Versicherungen als Azubi: Welche sind sinnvoll und was musst du beachten?
Mit dem Beginn deiner Ausbildung startet für dich auch ein neuer Lebensabschnitt. Viele neue Eindrücke, die manchmal doch etwas viel auf einmal sein können. Als Berufsanfänger gilt es auch sich in einigen Bereichen abzusichern. Doch welche Versicherungen sind überhaupt sinnvoll für dich? Und was musst du dabei sonst noch beachten?
Wozu brauchst du als Auszubildender eine Versicherung?
Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten. Versicherungen schützen dich vor finanziellen Schäden. Indem du monatlich oder jährlich einen vergleichsweise geringfügigen Betrag zahlst, schützt die jeweilige Versicherung dich im Schadensfall vor hohen Kosten. Deine Versicherung kommt dann für dich auf und erstattet einen die Gesamtheit oder Teile des Schadens.
Krankenversicherung
Die Krankenversicherung sichert dich bei Krankheiten oder Verletzungen ab. Sie erstattet voll oder teilweise die Kosten für medizinische Behandlungen im Krankheitsfall, bei Mutterschaft und den meisten Unfallverletzungen. Bis zu deinem Ausbildungsstart bist du in der Regel noch in der Familienversicherung deiner Eltern mitversichert. Dies ändert sich aber mit dem Schritt in das Berufsleben.
Es ist sinnvoll bereits vor Beginn deiner Ausbildung sich über die verschiedenen Krankenversicherungen zu informieren, um die passende für dich auszuwählen. Andernfalls legt dein Ausbildungsbetrieb deine Krankenversicherung fest. Als Lehrling bist du fast immer in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.
Haftpflichtversicherung
Eine Haftpflichtversicherung schützt dich bei einem von dir verursachten Schaden – egal ob Sach- oder Personenschaden – vor dem finanziellen Risiko. Während deiner Ausbildung ist es möglich, dass du weiterhin über deine Eltern versichert bist. Folgende Voraussetzungen müssen dabei zutreffen:
- Deine Eltern haben eine entsprechende Haftpflichtversicherung, die dich als Kind mit einschließt.
- Es ist deine erste Berufsausbildung.
- Du bist nicht verheiratet.
Fällt dieser Versicherungsschutz weg, musst du eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Falls du irgendwann nicht mehr fähig sein solltest zu Arbeiten, erhältst du in Deutschland eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese reicht selten, um den Lebensstandard eines Berufstätigen auszugleichen. Deshalb kann es durchaus hilfreich sein, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung anzuschließen. Diese zahlt dir eine monatliche Rente, solange du nicht arbeiten kannst oder bis zum Ende des vorher vereinbarten Vertragsabslaufs. Als Auszubildender hast du den Vorteil, dass junge Menschen häufig weniger in diese Versicherung einzahlen müssen als ältere Arbeitnehmer.
Diese Faktoren solltest du beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsvesicherung beachten:
- Ausreichende Höhe: Wie hoch soll deine monatliche Rente sein? Die Summe sollte ausreichende hoch sein, um deinen gewohnten Lebensstandard halten zu können.
- Wahrheitsgemäße Angaben bei der Risikoprüfung: Werden bei der Risikoprüfung falsche Angaben gemacht oder etwa Vorerkrankungen verschwiegen, ist der Versicherer berechtigt, von seiner Leistungspflicht zurückzutreten. Das heißt, im Falle der Berufsunfähigkeit besteht dann kein Leistungsanspruch.
- Laufzeit: Der Versicherungsvertrag sollte bis kurz vor dem geplantem Rentenbeginn laufen. Grund: Das Risiko, im Alter berufsunfähig zu werden, ist deutlich höher als in jungen Jahren.
- Nachversicherungsgarantie: Wenn der Azubi fertig mit der Lehre ist und das Gehalt steigt, sollte auch der Berufsunfähigkeitsschutz angepasst werden. Wurde eine entsprechende Nachversicherungsgarantie vereinbart, kann diese Anpassung ohne erneute Gesundheitsprüfung vorgenommen werden.
- Ausschlussklauseln: Bestehen bestimmte Vorerkrankungen oder Unfallfolgen, ist das Risiko erhöht, dass die versicherte Person berufsunfähig wird. Da der Beitrag vom Risiko abhängt, muss sich das in der Kalkulation niederschlagen.
Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung zahlt dir einmalig einen bestimmten Geldbetrag nach einem Unfall. Damit kannst du zusätzliche Kosten nach einem Unfall abdecken, etwa dein Auto oder Haus behindertengerecht umbauen oder zusätzliche Therapien finanzieren. Die Höhe der Leistung richtet sich nach den vereinbarten Versicherungssummen und der Schwere der Beeinträchtigung. In der gesetzlichen Rentenversicherung hast du als Auszubildender meist einen sehr geringen Versicherungsschutz über die gesetzliche Rentenversicherung. Passiert dir ein Unfall außerhalb deines Arbeitsplatzes sind keine Zahlungen von der gesetzlichen Unfallversicherung zu erwarten. Eine private Unfallversicherung kann dich hier vor einem finanziellen Fiasko schützen.
Hausratsversicherung
Wenn du nicht mehr zu Hause wohnst, ist es gut eine Hausratsversicherung zu haben. Sie kommt im Falle eines Einbruchs, Sturmschäden, Feuer oder auch eines Wasserschadens für deinen Schaden auf. Im Versicherungsfall wird der Wiederbeschaffungspreis von Sachen gleicher Art und Güte in neuwertigem Zustand ersetzt. Wichtig ist, dass du eine Versicherung über eine ausreichend hohe Summe abschließt. Lass dich hier bei deiner Versicherung vorher am besten ausführlich beraten.
Natürlich gibt es noch viele weitere Versicherungen, die du abschließen kannst. Welche Versicherungen jemand benötigt ist ganz individuell. Dieser Artikel ersetzt daher sicherlich nicht den Rat eines Versicherungs-Experten.