Die Bewerbung als Bühne nutzen – Tipps, wie du mit deiner Bewerbung punkten kannst!

aktualisiert am 11.07.2025  | 
Artikel von: Hannah Schmidt, Stefan Zinke
Mit diesen Bewerbungstipps legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. ©AntonioDiaz, Adobestock.com

Nutze deine Bewerbung als Bühne und präsentiere dich deinem zukünftigen Arbeitgeber mit all deinen Stärken. Du fragst dich, wie es dir gelingt, mit deiner Bewerbung zu überzeugen und deine Traum-Stelle zu ergattern? In diesem Artikel möchten wir dir wertvolle Tipps und Tricks an die Hand geben, sodass du mit deiner Bewerbung punkten kannst.

Von der Gestaltung des Anschreibens über die Auswahl der richtigen Unterlagen bis hin zu den Fehlern, die du unbedingt vermeiden solltest – wir zeigen dir, wie du dich optimal präsentierst und die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen auf dich lenkst!

Wie ist eine Bewerbung aufgebaut? 

Obwohl Bewerbungen per Post immer seltener verlangt werden, kommt es manchmal dennoch vor. Wenn dies der Fall ist, solltest du die Bewerbungsunterlagen wie folgt aufbauen: Anschreiben, Vorderseite der Mappe, Deckblatt, Lebenslauf, Anlagen, Rückseite der Mappe. Achte darauf, dass alles optisch zusammenpasst, mit gleichen Farben, Schriftarten und Schriftgrößen usw. Bei einer Bewerbung per E-Mail erfolgt die Platzierung in der gleichen Reihenfolge, nur die Mappe entfällt.

Bei einer E-Mail-Bewerbung solltest du übrigens besonders sorgfältig vorgehen, eine saubere Form – vom Betreff, über den Text bis hin zum Bewerbungsfoto – ist unerlässlich. Eine Online-Bewerbung sollte nur aus einem Dokument bestehen, dabei ist meist das PDF-Format gewünscht. Wie das genau aussieht, erklärt die Bundesagentur für Arbeit und das Ausbildungs-Portal Azubiyo.

Das muss unbedingt in deine Bewerbungsmappe! 

Richtige Formalitäten sind der erste Schritt! Wenn deine Bewerbung unvollständig ist, wird sie meist direkt aussortiert, ohne dass sie überhaupt angeschaut wurde. Das darf also auf keinen Fall passieren! Eine vollständige und überzeugende Bewerbungsmappe ist also der Schlüssel, um bei potenziellen Arbeitgebern einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Hier das Wichtigste zu allen Bestandteilen:

Deckblatt

Es herrschen unterschiedliche Meinungen über die Verwendung eines Deckblatts – es ist keine Pflicht. Wenn du dich dafür entscheidest, kannst du darauf das Bewerbungsfoto, die angestrebte Position, persönliche Angaben und den Inhalt der Bewerbung angeben.

Anschreiben

Das Anschreiben sollte an erster Stelle platziert werden und sollte daher übersichtlich gestaltet sein und den üblichen Normen entsprechen. Der erste Eindruck entsteht bei Personaler während der Betrachtung. Ein typisches Anschreiben besteht aus vier Teilen: der Anschrift, dem Ort und Datum, dem Betreff und der persönlichen Anrede.

In der Einleitung solltest du deine Motivation für die Stelle darlegen. Im Hauptteil geht es um das Eigenmarketing und deine persönlichen Kompetenzen. Du solltest erklären, warum du der richtige Bewerber oder die richtige Bewerberin für die Stelle bist und welche Kompetenzen, Qualifikationen, Erfahrungen und Erfolge du mitbringst.

Danach solltest du den Bezug zum Unternehmen herstellen und beschreiben, welchen Mehrwert du dem Arbeitgeber bieten kannst. Im Schlussteil solltest du deinen Dank ausdrücken und mögliche Zeiträume für ein Vorstellungsgespräch angeben. Abschließend folgen Grußformeln, eine handschriftliche Unterschrift und ein Vermerk der Anlagen. Das Anschreiben sollte niemals länger als eine Seite sein und auf keinen Fall eine Kopie des Lebenslaufs darstellen. Es soll deine Motivation und Persönlichkeit unterstreichen und Aufmerksamkeit erregen.

Lebenslauf

Der tabellarische Lebenslauf hat sich heutzutage etabliert. Er ist übersichtlich und sollte alle wichtigen Angaben zu einer Person und der schulischen Laufbahn enthalten. Besonders wichtig sind zu Beginn die persönlichen Angaben wie Name, Geburtsdatum etc. Danach folgen die Schulbildung und eventuelle Praktikumserfahrungen, in chronologisch absteigender und – ganz wichtig: lückenloser Reihenfolge. Besondere Qualifikationen, wie Sprach- oder PC-Kenntnisse, absolvierte Zusatzkurse und andere Fähigkeiten folgen. Hobbys und Freizeitaktivitäten, ehrenamtliche Dienste oder Vereinsmitgliedschaften, die deine Persönlichkeit herausstellen, kommen im Anschluss. Abgeschlossen wird die Vita mit Ort, Datum und Unterschrift.

Bewerbungsfoto

Auch das Bewerbungsfoto ist kein Muss, empfehlenswert ist es aber allemal. Du kannst es entweder auf dem Lebenslauf, standardmäßig oben rechts, oder direkt auf dem Deckblatt platzieren. Wichtig ist, dass du ein professionelles Bewerbungsfoto machen lässt, denn das Foto trägt zum ersten Eindruck bei. Wert sollte dabei auf folgendes gelegt werden: Gesichtsausdruck, Ausstrahlung und Frisur, die Kleidung, aber auch deine Körperposition und der Hintergrund sind ausschlaggebend.

Anlagen

An die Bewerbung anhängen kannst du beispielsweise Praktikums- oder Schulzeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben oder ein Motivationsschreiben. Sie sind für den Arbeitgeber wichtig, um die Richtigkeit der Angaben in der Vita überprüfen zu können. Bei den Zeugnissen unbedingt auf die „Geheimsprache“ achten und gegebenenfalls aussortieren.

Noch ein Tipp: Das Wichtigste ist, dass die Berwerbung deine Persöhnlichkeit widerspiegelt und zum Unternehmen und auch der Stelle passt. Beispielsweise sind bei kreativen Tätigkeiten sind auch gerne bunte, individuelle Bewerbungen gesehen, du kannst dich also auch etwas trauen und Neues ausprobieren!

Diese Fehler solltest du in deiner Bewerbung unbedingt vermeiden

Eine erfolgreiche Bewerbung erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um typische Fehler zu vermeiden, die den ersten Eindruck negativ beeinflussen könnten.

Muster kopieren

Vor lauter Panik willst du Vorlagen übernehmen? Das ist nicht gut, da dies der Arbeitgeber sofort merkt. Bei standardisierten Bewerbungsschreiben fehlt der Bezug zum Unternehmen oder zur jeweiligen Stellenausschreibung – Standards und Floskeln signalisieren Unsicherheit und Bequemlichkeit. Eine Falle gleich am Anfang: Niemals Damen und Herren schreiben, immer einen direkten Ansprechpartner anreden. Deren Namen lassen sich eigentlich immer online herausfinden.

Und was den großen wichtigen Rest der Bewerbung betrifft: Ohne persönliche Motivation und ohne auf den Job bezogene individuelle Fähigkeiten geht gar nichts.Vermeide es, dich austauschbar zu präsentieren. Weg von „hiermit bewerbe ich mich“ und ausgelutschten Worthülsen wie „Teamfähigkeit“, „Zielstrebigkeit“ oder „Stressresistenz“.

Wenn du glaubst, dass du genau zu diesem Unternehmen passt, dann sag es – vom Einstieg an und auf deine individuelle Art. Und belege es: Über deine Motivation, deine persönlichen Eigenschaften und deine sorgfältig geschilderten Fähigkeiten, die nicht austauschbar sind. Sag es in deinen Worten.

Formfehler

Formale Fehler rund um die Sprache und Darstellung gelten (vor allem in der Menge) als Ausschlusskriterium. Unter Formfehler fallen schonmal Rechtschreib- und Grammatik-Patzer. Und egal, wie klein sie sind – auch Kommata gehören dazu. Falls du Schwierigkeiten hast, gibt es Rechtschreib- und Grammatik-Prüfprogramme in jedem Textverarbeitungssystem. Aber weil diese auch nicht perfekt sind, hilft es dir generell, Sprachprofis draufschauen zu lassen.

Und apropos Grammatik: Konjunktive solltest du am besten vermeiden. „Würde“, „könnte“, „hätte“ gehören in keine Bewerbung – du willst diesen Job schließlich ohne Einschränkungen! Schreib also am besten: „Ich kann“ anstatt „ich könnte“. Dies fühlt sich nicht nur für den Schreiber, sondern auch für den Leser besser an und signalisiert neben Selbstbewusstsein auch noch Kompetenz. Ein weiterer, wichtiger Punkt, der zwar klein, aber durchaus wichtig ist, ist die korrekte Schreibweise des Namens der Firma und des Ansprechpartners oder der Ansprechpartnerin.

Fehler wie diese signalisieren mangelnde Aufmerksamkeit und fehlende Wertschätzung. Auch die Länge gehört zu Form und Format, schreibe also nie mehr als eine Seite und vermeide Blocksatz oder Flattersatz. Kurz und markant bleiben, ist die Devise.

Nicht-Authentizität oder Lügen

Ob im Lebenslauf, im Anschreiben oder schließlich beim Bewerbungsgespräch: Unehrlichkeit hinsichtlich eigener Fähigkeiten und Kompetenzen gehen gar nicht – und kommt sowieso irgendwann raus. Wenn du also ein Kriterium nicht erfüllst, solltest du nichts erfinden, sondern mit Skills, die für das Unternehmen und den Job womöglich genauso wertvoll sind, es versuchen auszugleichen. Mankos anzusprechen oder zuzugeben funktioniert ohnehin besser, weil Aufschneiderei und Eigenlob jeden Arbeitgeber oder Arbeitgeberin misstrauisch machen. Du solltest deswegen versuchen, den sehr schmalen Grat zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz sensibel auszubalancieren.

Unpassende Sprache macht unpassende Tonalität

Sprache und Wortwahl bestimmen Tonalität. Weder hochgestochenes Beamtendeutsch noch lockere Umgangssprache punkten prima. Das eine kann wie das andere wahlweise unauthentisch oder fehl am Platz wirken und im schlechtesten Fall Unsensibilität und Unhöflichkeit transportieren.

Gewünscht ist eher ein goldener Mix aus selbst gefundener eigener Sprache, die außerdem versucht, die Tonalität des Unternehmens wahrzunehmen und sehr sensibel aufzugreifen, ohne zu dick aufzutragen. Authentizität plus Sensibilität plus Sorgfalt ist die Zauberkombi. Lass dich im Zweifelsfall beraten. Es gibt Profis, die dir helfen, dich so auszudrücken, wie du dich selbst siehst und wie dich andere verstehen. Du kannst dich übrigens auch im Bewerben trainieren lassen.

Grober Fehler: Aufgeben

Du hast alles versucht und es hat trotzdem nicht funktioniert? Das solltest du nicht persönlich nehmen. Erstens ist niemand perfekt und zweitens auch nicht das Unternehmen – das im Fazit vielleicht auch nicht zu dir passt. Aufgeben ist keine Option: Auch andere Arbeitgeber machen spannende Ausschreibungen – und brauchen vielleicht genau dich!

Möchtest du mehr über die Dos and Don’ts von Bewerbungsschreiben erfahren? Dann empfehlen wir dir unseren Artikel: Richtig Bewerben.

Regionaler Vorteil durch fränkischen Bezug

Gerade in Franken spielt die Verbundenheit zur eigenen Region eine große Rolle. Studien zeigen, viele Fachkräfte definieren „Heimat“ als ihre unmittelbare Umgebung und richten ihre Jobsuche gezielt an der eigenen Region aus.

Wenn du in deiner Bewerbung auf diese Verbundenheit eingehst und beispielsweise erklärst, warum du gerne in Franken arbeiten möchtest oder welche persönlichen Bezüge du zur Region hast, kannst bei fränkischen Arbeitgebern besonders punkten. Dabei ist es irrelevant, ob du in der Region geboren bist oder erst später das Frankenland für dich entdeckt hast.