Punkten beim Bewerbungsgespräch für die Ausbildung – finde die besten Antworten auf häufige Fragen
Geschafft: Du darfst! Nach erfolgreicher Bewerbung möchte dich der erhoffte Ausbildungsbetrieb persönlich kennenlernen und hat ein Vorstellungsgespräch angesetzt. Du bist nervös? Das ist ganz normal. Deine Unterlagen haben offensichtlich im Vorfeld überzeugt, jetzt musst du dich und deine Vorzüge nur noch live und in Farbe herüberbringen. Das klappt am besten mit Authentizität und mithilfe bester Vorbereitung auf typische Fragen.
Authentizität und Detailwissen – so überzeugst du im Bewerbungsgespräch
Standard-Fragen werden dir überall begegnen. Auswendig gelernte Standard-Antworten sind jedoch keine gute Idee. Du hast beim Verfassen der Bewerbung ohnehin damit angefangen, dich mit dir selbst, mit deinem Traumjob und mit deinem Lieblings-Ausbildungsunternehmen zu befassen. Jetzt machst du lediglich damit weiter: Schau dir mögliche Fragen und Themengebiete an und überlege dir, was deine persönlichen Antworten sein könnten.
Überlege dir vorbereitend schon mal grundsätzlich:
- Wer bin ich und wie würde ich mich anderen beschreiben?
- Wie arbeite ich? Was kann ich gut?
- Warum möchte ich genau diesen Job lernen?
- Warum möchte ich exakt in diesem Unternehmen arbeiten?
- Was erwarte ich von Arbeit und Arbeitgeber?
- Habe ich schon Karrierepläne? Und wie sehen diese ungefähr aussehen?
Entspannt ins Gespräch starten: Begrüßungsfragen und Eisbrechen
Natürlich sind Vorstellungsgespräche nicht alle gleich, aber es gibt durchaus Abläufe, die sich branchenübergreifend durchziehen. So auch eine kleine Small-Talk-Runde am Anfang: Man begrüßt einander, plaudert freundlich und lockert die Stimmung auf. Der Recruiter des Ausbildungsbetriebs fragt hier gleich zu Beginn deine Sozialkompetenz und dein Auftreten ab.
Oft leitet der Arbeitgeber mit unkritischen Fragen ein, wie:
- Hast du gut hergefunden?
- Hattest du eine lange Anfahrt?
- Möchtest du etwas trinken?
Wenn dann der Gesprächsrahmen geklärt ist, startet der Repräsentant des Unternehmens meist mit leichten Fragen zu deiner Person. Du kommst direkt aus der Schule oder bist vielleicht gerade noch Schüler? Dann solltest du dich auf Fragen über Schulfächer und Interessen einstellen.
Hier mögliche Fragen:
- Was ist dein Lieblingsfach und warum?
- Was hat dir am meisten Spaß gemacht?
- Wie hast du dich mit Lehrern und Mitschülern verstanden?
Überlege dir im Vorfeld, welche positiv formulierten Antworten zeigen, dass deine Interessen und Fähigkeiten zu deinem Berufswunsch passen.
Motive und Gründe für die Bewerbung
Nachdem das Eis gebrochen und der Redefluss hergestellt wurde, stellt dein Gegenüber Fragen, deren Beantwortung eine gute Vorbereitung voraussetzt. Egal, für welche Branche und welchen Job du dich bewirbst – du solltest dir Gedanken darüber machen, weshalb du den jeweiligen Job unbedingt haben möchtest.
- Wieso ausgerechnet dieser Beruf?
- Welche deiner Fähigkeiten kannst du in diesem Job anwenden?
- Warum möchtest du eine Ausbildung machen – und vor allem, wieso genau in diesem Unternehmen?
- Welcher Aufgabenbereich gefällt dir am besten?
- Hast du Vorstellungen oder Wünsche bezüglich der Ausbildung?
Diese Fragen sollten klären, ob du dich einfach nur bewirbst, weil dir nichts Besseres eingefallen ist oder ob du tatsächlich genau diesen Job bei diesem Arbeitgeber ausüben möchtest.
Die eigenen Stärken und Schwächen kennen
Auch wenn du nicht immer mit der konkreten Frage nach deinen Stärken und Schwächen konfrontiert wirst, sollen sich diese im Laufe des Gesprächs zeigen. Beantworte daher persönliche Fragen niemals allgemein oder mit Floskeln lediglich. Außerdem solltest du nicht übertreiben, da das im späteren Berufsleben auf dich zurückfallen kann. Überlege dir schon vorher, welcher deiner Stärken und Skills in dieser Branche, in diesem Job und während dieser Ausbildung überhaupt relevant sein könnten.
Mögliche Detailfragen:
- Wie kannst du deine Stärken in der Ausbildung einsetzen?
- Was war dein größter bisheriger Erfolg?
- Wie hast du deine größte Herausforderung gemeistert?
- Wo siehst du dich mit und durch deine Stärken in fünf Jahren?
Auch bei den Schwächen gilt: Niemand verlangt von dir, perfekt zu sein. Deine Antworten sollen eher zeigen, dass du deine weniger ausgeprägten Kompetenzen wahrnimmst und bereit bist, daran zu arbeiten. Grundsätzlich gilt: Immer Lernbereitschaft signalisieren.
Mögliche dahingehende Fragen könnten so aussehen:
- Haben dich deine Schwächen schon mal am Erreichen eines Ziels gehindert?
- Wie gehst du mit Kritik um?
Bereite dich auf Stressfragen vor
Stressfragen sollen dich überrumpeln. Sie verlangen eine spontane Antwort und sollen deine Redaktion auf Verunsicherung zeigen. Mögliche Stressfragen könnten sein:
- Erkläre mir deine schlechte Schulnote in Fach X.
- Welche Frage möchtest du nicht gestellt bekommen?
- Kannst du dir Gründe vorstellen, warum jemand nicht gerne mit dir zusammenarbeiten möchte?
- Wie wirst du von deiner Familie oder deinen Freunden beschrieben?
Um dich auf diese Art von Frage vorzubereiten, kannst du mit Freunden oder Familie die Gesprächssituation nachstellen. Lasse dir unerwartete Fragen stellen und versuche, sie schnell und souverän zu beantworten.
Gesetzlich untersagt: Fragen, die du nicht beantworten musst
Stressfragen sind legitim. Aber es gibt auch Fragen, die aus diversen Gründen nicht zulässig sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sie zu sehr in dein Privatleben eingreifen.
Dazu gehören:
- Mit welcher politischen Partei sympathisierst du?
- Welchem Glauben gehörst du an?
- Wie ist deine finanzielle Situation?
- Bist du schwanger? Möchtest du schwanger werden?
- Wirst du oft krank?
Grundlage dafür ist das AGG: Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
Du darfst und du sollst: Eigene Fragen stellen
Zu guter Letzt wird dir die Gelegenheit gegeben, Fragen zu stellen. Auch wenn für dich eigentlich alles klar geworden ist, solltest du mindestens eine konkrete Nachfrage stellen. Das soll zeigen, wie tief du in die Materie rund ums Unternehmen und deine Zukunft eingestiegen bist.
- Habe ich einen festen Ansprechpartner im Unternehmen?
- Wie könnte ein typischer Arbeitstag für mich aussehen?
- Bekommen Azubis regelmäßig Feedback?
- Wo werde ich genau eingesetzt?
- Besteht die Chance, dass ich übernommen werde?
Natürlich läuft jedes Vorstellungsgespräch individuell ab und du kannst dich nur bis zu einem gewissen Grad auf mögliche Fragen vorbereiten. Aber deine Gesprächspartner werden in den meisten Fällen merken, ob du dich gut vorbereitet hast oder nicht. Und selbst wenn du während des Gesprächs Nervosität sein solltest, wirst du deswegen nicht abgelehnt, denn Personaler sind auch nur Menschen – wie wir alle.