Kronen, Brücken, Implantate und Co.: so sieht die Arbeit als Zahntechniker aus

Artikel von: Hannah Schmidt
Zahntechniker müssen bei ihrer Arbeit extreme Sorgfalt an den Tag legen. ©Senad, Adobestock.com

Der Beruf der Zahntechnikerin und des Zahntechnikers bietet eine Kombination aus Handwerk, Technologie und ästhetischem Feingefühl. Von der Herstellung maßgeschneiderter Zahnersatzlösungen bis zur Entwicklung innovativer Technologien – die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung sind vielfältig.

Der Alltag als Zahntechniker

Im Alltag als Zahntechnikerin oder Zahntechniker erwarten dich abwechslungsreiche Aufgaben und Herausforderungen:

  • Herstellung von Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Prothesen und Implantaten nach den Vorgaben von Zahnärzten und Zahntechnikern
  • Anfertigung von Abdrücken und Modellen des Gebisses
  • Auswahl und Verarbeitung von Materialien wie Keramik, Metalllegierungen und Kunststoffen
  • Anpassung und Feinarbeit des Zahnersatzes für eine optimale Passform und Ästhetik
  • Reparatur und Wartung von vorhandenem Zahnersatz
  • Digitale Zahntechnik: Nutzung von CAD/CAM-Systemen für die computergestützte Herstellung von Zahnersatz

Die Arbeitszeiten als Zahntechniker können variieren und hängen oft von der Organisation des jeweiligen Labors oder Unternehmens ab. Teilweise können flexible Arbeitszeiten oder Schichtarbeit vorkommen, insbesondere in größeren Laboren oder bei erhöhtem Arbeitsaufkommen.

Die Ausbildung zum Zahntechniker dauert in der Regel drei Jahre. Während dieser Zeit durchläufst du eine duale Ausbildung, die praktische Arbeit im Labor mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule kombiniert. Nach Abschluss der Ausbildung hast du die Möglichkeit, dich weiterzubilden und Spezialisierungen zu erlangen, zum Beispiel durch Fortbildungen oder Zusatzqualifikationen in bestimmten Bereichen der Zahntechnik.

In welchen Einrichtungen kannst du arbeiten?

Als ausgebildeter Zahntechniker bieten sich verschiedene Arbeitsmöglichkeiten, sowohl in handwerklichen Laboren als auch in zahntechnischen Betrieben. Hier sind einige Möglichkeiten:

  1. Zahntechnische Labore
  2. Zahnarztpraxen mit eigenem Labor
  3. Zahntechnische Ausbildungseinrichtungen
  4. Dentaltechnische Unternehmen
  5. Forschungs- und Entwicklungsabteilungen

Diese Voraussetzungen solltest du erfüllen

In der Regel wird ein qualifizierter Mittelschul- oder ein gleichwertiger Schulabschluss vorausgesetzt. Viele Ausbildungsbetriebe bevorzugen jedoch Bewerberinnen und Bewerber mit einem Realschul- oder einem höheren Schulabschluss, da dieser eine gute Grundlage für die theoretischen Inhalte der Ausbildung bietet.

Ein bestimmter Notenschnitt ist normalerweise nicht festgelegt, aber gute bis durchschnittliche schulische Leistungen werden oft bevorzugt. Insbesondere in Fächern wie Mathematik, Biologie und Chemie, die für die Zahntechnik relevant sind, können gute Noten von Vorteil sein.

Um im Beruf der Zahntechnikerin oder des Zahntechnikers erfolgreich zu werden, solltest du folgende Fähigkeiten mitbringen:

  • Handwerkliches Geschick und gute Feinmotorik für filigrane Arbeiten
  • Technisches Verständnis für den Umgang mit Materialien und Maschinen
  • Kreativität und ästhetisches Empfinden für die Gestaltung von Zahnersatz
  • Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit für die Zusammenarbeit im Team und mit Zahnärztinnen und Zahnärzten
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an wechselnde Anforderungen und Kundenwünsche
  • Interesse an Medizin und Gesundheit, insbesondere im Bereich der Zahnheilkunde
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen für die Anpassung und Gestaltung von Zahnersatz
  • Keine Berührungsängste im Umgang mit medizinischen Materialien und Geräten

Körperliche Komponente

Eine gewisse körperliche Belastbarkeit ist von Vorteil, da die Arbeit im Labor teilweise auch länger andauernde sitzende Tätigkeiten erfordert. Eine gute Haltung und ergonomisches Arbeiten sind wichtig, um körperliche Beschwerden zu vermeiden.

Psychische Komponente

Zeitdruck kann bei bestimmten Projekten auftreten, besonders wenn schnelle Anpassungen erforderlich sind oder umfangreiche Aufträge bearbeitet werden müssen. Eine gute Stressbewältigungsfähigkeit ist daher von Vorteil.

Das kommt auf dich zu, wenn du diesen Beruf erlernen möchtest

Während deiner Ausbildung zum Zahntechniker erwarten dich verschiedene Schulfächer und Inhalte, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten vermitteln.

In der Berufsschule

  • Mathematik: Berechnungen für Materialmengen, Maße und Kostenkalkulationen.
  • Biologie: Anatomie des Mundraums, Kenntnisse über Zähne und Gewebestrukturen.
  • Chemie: Eigenschaften und Verarbeitung von dentalen Materialien.
  • Technisches Zeichnen: Erlernen der Anfertigung von Skizzen und technischen Zeichnungen für die Planung von Zahnersatz.

In deinem Ausbildungsbetrieb wirst du praktische Erfahrungen sammeln und die verschiedenen Arbeitsbereiche der Zahntechnik kennenlernen.

Dazu gehören:

  • Herstellung von Abdrücken und Modellen des Gebisses
  • Auswahl und Verarbeitung von Materialien wie Keramik, Metalllegierungen und Kunststoffen
  • Anfertigung von Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Prothesen und Implantaten
  • Feinarbeit und Anpassung des Zahnersatzes für eine optimale Passform und Ästhetik

Inhalte

  • Grundlagen der Zahntechnik
  • Anatomie und Physiologie des Mundraums
  • Digitale Zahntechnik
  • Qualitätskontrolle und -sicherung

 Vergütung in der Zahntechnik – das kannst du erwarten 

Die Vergütung als Zahntechniker während der Ausbildung und nach Abschluss kann variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Tarifverträgen, Berufserfahrung und Betriebsgröße.

Die Ausbildungsvergütung für angehende Zahntechniker liegt in Bayern typischerweise zwischen 600 und 900 Euro brutto im Monat im ersten Ausbildungsjahr. Diese steigt in den folgenden Ausbildungsjahren entsprechend an. Der Bundesdurchschnitt für Ausbildungsvergütungen lag im Jahr 2020 bei etwa 750 Euro brutto im Monat im ersten Ausbildungsjahr.

Nach Abschluss der Ausbildung und Übernahme als ausgebildeter Zahntechniker kann das Bruttojahreseinkommen in Bayern je nach Berufserfahrung und Qualifikation variieren. Als grobe Orientierung können Zahntechniker mit mehrjähriger Berufserfahrung ein Bruttojahreseinkommen von etwa 38.000 bis 54.000 Euro erwarten. Der Bundesdurchschnitt für Zahntechniker lag im Jahr 2024 bei etwa 29.000 bis 42.000 Euro brutto pro Jahr, je nach Region und Qualifikation.

Zukunftschancen als Zahntechnikerin oder Zahntechniker 

Als ausgebildete Zahntechniker hast du verschiedene Möglichkeiten zur Weiterentwicklung:

  •  Weiterbildung zum Zahntechnikermeisterin oder Zahntechnikermeister
  • Technikerin oder Techniker im Zahntechnikerhandwerk
  • Führungskraft in zahntechnischen Unternehmen
  • Fort- und Weiterbildungen
  • Vertrieb und Beratung
  • Forschung und Entwicklung