Zeit für Detailarbeit: Der Beruf des Uhrmachers
Der Beruf des Uhrmachers ist ein traditionsreiches Handwerk, das präzises Geschick und technisches Know-how erfordert. Mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren bietet dieser Beruf eine umfassende Einführung in die Herstellung, Reparatur und Wartung von mechanischen Zeitmessern. Die duale Ausbildung ermöglicht dir als angehenden Uhrmacher die Wahl zwischen der Industrie und dem Handwerk, wobei du sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten erwirbst, um den anspruchsvollen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden.
Typische Aufgaben als Uhrmacher
Als Uhrmacher bestehen deine typischen Tätigkeiten darin, Uhren zu reinigen, Batterien zu wechseln und Fehler an Uhren ausfindig zu machen und zu reparieren. Zusätzlich umfasst die Arbeit das Herstellen von Werkstücken sowie die Kundenberatung. In der Industrie sind Uhrmacher auch an der Entwicklung neuer Produkte beteiligt und produzieren Uhren maschinell.
Arbeitsbereiche für ausgebildete Uhrmacher
Dies sind die typischen Arbeitgeber für Uhrmacher:
- Reparaturwerkstätten
- Uhrenhersteller (Handwerk und Industrie)
- Juweliere
Möchtest du bei einem Uhrenhersteller arbeiten, so bieten sich insbesondere Glashütte in Sachsen, aber auch viele Hersteller in der Schweiz an. Regionale Juweliere und Werkstätten erlauben es dir, deinen derzeitigen Wohnort beizubehalten.
Gehalt als Uhrmacher
Uhrmacher können bereits während der Ausbildung von einem hohen Gehalt profitieren, vorausgesetzt, es handelt sich um eine duale Ausbildung in einem Betrieb. Entscheidest du dich für die schulische Ausbildung, steht dir BAföG zu.
Mit folgender Ausbildungsvergütung kannst du während der dualen Ausbildung rechnen:
- Ausbildungsjahr: 1.037 Euro
- Ausbildungsjahr 1.105 Euro
- Ausbildungsjahr 1.195 Euro
Das Einstiegsgehalt beläuft sich auf durchschnittlich 2.580 Euro brutto im Monat.
Quelle: aubi-plus.de
Diese Fähigkeiten solltest du als Uhrmacher mitbringen
Handwerkliche Fähigkeiten sind essenziell, da sie die Grundlage für das präzise Arbeiten mit Werkzeugen und Materialien bilden. Feinmotorische Fähigkeiten und ein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl sind notwendig, um kleine und empfindliche Teile sicher zu handhaben. Ein gutes technisches Verständnis ermöglicht es dir, technische Zeichnungen und Anleitungen korrekt zu interpretieren.
Geduld und Ausdauer helfen dir dabei, auch bei langwierigen und komplexen Aufgaben konzentriert zu bleiben. Auch mit ruhiger Hand sind kleine Schrauben und Zahnräder nur schwer einzusetzen. Mehrere Versuche gehören also zur Norm. Hervorragendes Sehvermögen ist wichtig, um die kleinen Details der Uhrwerke gut zu erkennen. Hier kann notfalls auch eine Brille oder ein Monokel Abhilfe schaffen.
Zukunftschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten für Uhrmacher
Du kannst eine Weiterbildung zum Uhrmachermeister an folgenden Schulen durchführen:
- Franz-Oberthür-Schule in Würzburg
- Bayerische Meisterschule für das Uhrmacherhandwerk
- Hessische Uhrmacherschule Karl-Geitz-Schule
- Uhrmacherschule Glashütte (Schulzentrum Dippoldiswalde)
- Berufliche Schule Farmsen
- Staatliche Feintechnikschule VS-Schwenningen
- Max-Born-Berufskolleg Recklinghausen
Es ist hierbei wichtig zu erwähnen, dass du für eine potenzielle Selbstständigkeit keine Meisterprüfung ablegen musst. Du wirst allerdings mehr Fachwissen erwerben, welches dir die Selbstständigkeit erleichtern wird.
Die Kosten für die Weiterbildung belaufen sich auf rund 6500€ zusätzlich ca. 600€ für deine Meisterprüfung (am Beispiel der Bayerischen Meisterschule). Du wirst allerdings im Anschluss mit höheren beruflichen Positionen und dementsprechend mit einem besseren Gehalt rechnen können.
Zukunftschancen
Insbesondere im Premiummarkt haben Luxusuhren weiterhin große Zukunftschancen. Im günstigeren Segment haben Smartwatches und Smartphones den traditionellen Uhrenmarkt zwar beeinflusst, jedoch erfreuen sich Luxusuhren zunehmender Beliebtheit.
Die Exklusivität, Handwerkskunst und das Prestige, die mit Luxusuhren verbunden sind, sprechen eine Klientel an, die Wert auf Individualität und Qualität legt. Daher werden Fachkräfte wie Uhrmacher, vornehmlich im Premiumsegment, auch in Zukunft gefragt sein, um die hohe Qualität und Präzision dieser handgefertigten Zeitmesser zu gewährleisten.
Als Uhrmacherin oder Uhrmacher entscheidest du dich also für einen gut bezahlten Job mit viel Prestige. Du wirst anfangs gar nicht aus dem Staunen herauskommen bei der Vielzahl an faszinierenden Mechanismen, die ein so komplexes mechanisches Gerät innehat. Deine Arbeitstätigkeiten sind nicht wie in so vielen anderen Berufen von Hektik und Stress getrieben. Gleichzeitig wird dir genug Vielfalt in deinem Arbeitsalltag geboten.
Aufgrund der geringen Einstiegshürde durch die niedrigen Grundvoraussetzungen in der Ausbildung kannst du mit jedem Schulabschluss dieser Karriere nachgehen, Interesse vorausgesetzt. Aufgrund des Fachkräftemangels wird es dir überdies leichtfallen, eine Stelle zu bekommen.
Anlaufstellen für Uhrmacher
- Jobs in Franken
- Agentur für Arbeit
- BiZ (Berufsinformationszentrum)