Als Tischler arbeiten: Ausbildung, Aufgaben und Einstiegsgehalt

aktualisiert am 05.11.2024  | 
Artikel von: Lisa Haderlein
Die Arbeit als Tischler vereint handwerkliches Geschick mit Kreativität. ©Anselm, Adobestock.com

Selbst einen Tisch, Stuhl oder Rahmen herstellen und mit Holz arbeiten – hört sich das für dich spannend an? Dann ist das Tischlerhandwerk bestimmt ein interessanter Beruf für dich. Der Job umfasst ein vielfältiges Aufgabenfeld, für das du vorab eine Ausbildung absolvieren musst.

Vielfältiger Beruf: Das macht man als Tischlerin oder Tischler

Im Tischlerhandwerk werden beispielsweise Schränke, Tische, Fenster oder Sitzmöbel angefertigt. Außerdem können Einzelanfertigungen und der Innenausbau von Messe- und Ladeneinrichtungen zum Aufgabenfeld gehören. Vor der Herstellung besprechen Tischlerinnen und Tischler mit ihren Kundinnen und Kunden, wie das Objekt aussehen soll. Dafür dienen Skizzen, handschriftlich oder digital, zur Unterstützung.

Nach der Auftragserteilung beginnt die Be- und Verarbeitung des Holzes und der Holzwerkstoffe. Dies geschieht unter anderem durch computergesteuerte Techniken. Bei dem Be- und Verarbeitungsprozess werden die Holzoberflächen gehobelt und geschliffen, einzelne Teile werden verschraubt oder verleimt, bis schließlich das fertige Holzprodukt entsteht.

Welche Arbeitsorte gibt es für Tischler?

Tischlerinnen und Tischler sind generell in folgenden Betrieben und Standorten beschäftigt:

  • Hersteller von Möbeln, Holzwaren und Holzkonstruktionsteilen
  • Werkstätten, Ateliers, Werkhallen
  • Lagerräume
  • Baustellen
  • Betriebe für Akustikschreinerei (z. B. Tonstudios, Konzertsäle)
  • Theater und Messebaubetriebe

Während der Ausbildung sind die Lernorte der Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Tischlerhandwerks) sowie die Berufsschule.

Wie sich der Beruf in Zukunft entwickeln wird

Auch das Tischlerhandwerk wird von der Digitalisierung beeinflusst und öffnet Tischlerinnen und Tischlern durch bestimmte Technologien, Verfahren und Systeme neue Türen. Beispielsweise wird das Handwerk durch 3D-Drucker, die Dekorationsteile für Holzobjekte herstellen können, ergänzt. Auch Apps können die Planungsphase durch die mobile Verfügbarkeit der Daten erleichtern.

Welchen Schulabschluss brauchst du?

Obwohl rechtlich kein bestimmter Bildungsgrad vorausgesetzt wird, stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss oder einer Hochschulreife ein. Außerdem musst du mindestens 16 Jahre alt sein und oft einen Eignungstest bestehen.

Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest

Du hast Interesse an einer Ausbildung als Tischlerin oder Tischler? Diese Kriterien sind wichtig:

  • Sorgfältigkeit: Bei der Anfertigung von Holzbauteilen müssen klare Maße eingehalten werden.
  • Handwerkliches Geschick: Das benötigst du beispielsweise bei der Anbringung und Verzahnung von Zinken und Zapfen bei den Holzteilen.
  • Kreativität: Beim Entwurf von Innenausbauten und Einrichtungsgegenständen brauchst du einen gewissen Sinn für Ästhetik.
  • Umsicht: Das benötigst du beispielsweise bei der Arbeit mit Kreis- oder Bandsägen.
  • Kunden- und Serviceorientierung: Diese Punkte sind bei der Kundenberatung wichtig.

Diese Schulfächer sind dabei besonders wichtig:

  • Werken und Technik: Hier hast du bereits erste Kenntnisse zur Handhabung von Werkzeugen, Kleinmaschinen und zu verschiedenen Materialien sowie zu technischem Zeichnen gelernt.
  • Mathematik: Für die Berechnung von Werkstückmaßen, Materialkosten und -bedarf sowie Flächen- und Körperberechnungen brauchst du mathematische Grundkenntnisse.
  • Physik und Chemie: Deine hier erworbenen Kenntnisse wirst du z. B. bei der Auswahl und Verarbeitung von Materialien benötigen.

Mit diesem Gehalt kannst du während der Ausbildung rechnen

Die Vergütung der Ausbildung als Tischlerin und Tischler variiert je nach Bundesland. Hier findest du einen Überblick über die mögliche monatliche Vergütung:

  • 1. Ausbildungsjahr: 650 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 780 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 880 Euro

Das lernst du in der Ausbildung

  • Anfertigen von Skizzen, Plänen und Zeichnungen
  • Lesen von technischen Unterlagen
  • Ermitteln von Materialbedarf
  • sichere Einrichtung von Arbeitsplätzen
  • Überblick über Holzarten und Holzwerkstoffe und deren richtige Verarbeitung
  • Bedienung von Hand- und Maschinenwerkzeugen bedient, eingestellt und instandgehalten werden
  • Herstellung von Rahmen, Korpussen oder Gestellen
  • Bedienung von Maschinen und Anlagen
  • Kenntnisse über verschiedene Arten der Oberflächenbehandlung (beispielsweise beim Beizen oder Färben)

All das und vieles mehr lernst du bei der Ausbildung als Tischlerin oder Tischler. Wenn du mehr über den Aufbau der Ausbildung erfahren möchtest, findest du diese Informationen hier.