Die Rolle des Maurers im Bauwesen: Alles, was du wissen musst
Maurerinnen und Maurer sind unverzichtbare Expertinnen und Experten im Bauwesen, die eine zentrale Rolle bei der Errichtung stabiler Bauwerke spielen. Von Häusern bis hin zu Brücken tragen sie maßgeblich zur Gestaltung unserer Umgebung bei. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf ihre vielfältigen Aufgaben und warum ihr Fachwissen für die Entwicklung unserer Städte unverzichtbar ist.
Woraus besteht dein Alltag im Job?
Der Alltag im Job einer Maurerin oder eines Maurers ist geprägt von vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, die sich auf die Errichtung und den Ausbau von Bauwerken konzentrieren. Hier sind einige der wichtigsten Tasks und Aufgabenbereiche:
- Maurerarbeiten: Zu den Hauptaufgaben einer Maurerin oder eines Maurers gehört das Verlegen von Mauerwerk, das Setzen von Steinen oder Ziegeln, das Verputzen von Wänden und das Durchführen von Reparaturen an bestehenden Strukturen.
- Vorbereitende Tätigkeiten: Maurerinnen und Maurer sind auch für vorbereitende Arbeiten zuständig, wie das Mischen von Mörtel, das Zuschneiden von Steinen oder Ziegeln, das Einrichten von Baustellen und das Lesen von Bauplänen.
Arbeitszeit
Die Arbeitszeiten von Maurerinnen und Maurern können je nach Bauvorhaben und Arbeitgeber variieren. In einigen Fällen können Maurerinnen und Maurer reguläre Arbeitszeiten haben, während in anderen Fällen Überstunden oder Schichtarbeit erforderlich sein können, insbesondere wenn Projekte unter Zeitdruck stehen oder in bestimmten Bereichen der Bauindustrie, wie beispielsweise beim Straßenbau, Nachtarbeit erforderlich ist.
Sicherheitsvorschriften
Maurerinnen und Maurer müssen auch die geltenden Sicherheitsvorschriften und -richtlinien beachten, um Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden. Dazu gehört die Verwendung von Schutzausrüstung, die Einhaltung von Sicherheitsabständen und die Berücksichtigung von Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit schweren Baumaschinen oder gefährlichen Materialien.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer dauert in der Regel etwa drei Jahre. Während dieser Zeit absolvieren angehende Maurer eine duale Ausbildung, die praktische Arbeit auf Baustellen mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule kombiniert. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten sie in der Regel einen Abschluss als Maurer und können dann in diesem Berufsfeld arbeiten.
Wo oder in welchen Einrichtungen wirst oder kannst du arbeiten?
Maurerinnen und Maurer können in verschiedenen Einrichtungen und Branchen arbeiten, die mit Bau- und Bauprojekten zu tun haben. Hier sind einige Orte, an denen Maurerinnen und Maurer beschäftigt sein können:
- Bauunternehmen: Bauunternehmen sind eine der Hauptarbeitsstätten für Maurerinnen und Maurer. Diese Unternehmen sind auf die Errichtung von Bauwerken wie Wohnhäusern, Bürogebäuden, Schulen, Krankenhäusern und anderen Strukturen spezialisiert.
- Handwerksbetriebe: Kleinere Handwerksbetriebe beschäftigen oft Maurerinnen und Maurer für Renovierungsarbeiten, Reparaturen und kleinere Bauvorhaben.
- Öffentliche Bauprojekte: Maurerinnen und Maurer können auch in öffentlichen Bauprojekten beschäftigt sein, die von Regierungsbehörden auf kommunaler, regionaler oder nationaler Ebene durchgeführt werden. Dazu gehören Straßenbau, Brückenbau, Infrastrukturprojekte und öffentliche Gebäude.
- Hoch- und Tiefbau: Maurerinnen und Maurer können sowohl im Hochbau (z.B. Wohngebäude, Bürogebäude) als auch im Tiefbau (z.B. Straßen, Brücken, Tunnel) tätig sein.
- Baufirmen und Baugenossenschaften: Unternehmen, die sich auf spezifische Bauvorhaben oder auf die Entwicklung von Bauprojekten konzentrieren, können ebenfalls Arbeitsplätze für Maurer anbieten.
- Selbstständigkeit: Einige Maurerinnen und Maurer entscheiden sich dafür, selbstständig zu arbeiten und ihre Dienstleistungen als Auftragnehmer anzubieten. Sie können dann direkt mit Kundinnen und Kunden zusammenarbeiten oder als Subunternehmerinnen oder Subunternehmer für Bauunternehmen tätig sein.
Diese Voraussetzungen solltest du erfüllen
Um eine Ausbildung als Maurerin oder Maurer zu beginnen oder in diesem Berufsfeld zu arbeiten, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten:
Schulabschluss
In der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss vorausgesetzt. Ein höherer Schulabschluss, wie ein Realschulabschluss oder Abitur, kann jedoch von Vorteil sein, insbesondere für weiterführende Bildungswege oder spezialisierte Positionen.
Notenschnitt
Normalerweise wird kein bestimmter Notendurchschnitt vorausgesetzt, um eine Ausbildung als Maurer zu beginnen. Dennoch können gute Leistungen in Fächern wie Mathematik, Physik oder Technik von Vorteil sein, da sie grundlegende Kenntnisse für das Verständnis von Baukonzepten und -techniken vermitteln können.
Körperliche Fitness
Maurer benötigen eine gewisse körperliche Fitness, um den physischen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Sie müssen in der Lage sein, über längere Zeit körperlich anstrengende Tätigkeiten auszuführen, schwere Lasten zu tragen und in verschiedenen Positionen zu arbeiten. Ein sportlicher Leistungstest kann in einigen Ausbildungsgängen oder bei bestimmten Arbeitgebern Teil des Auswahlverfahrens sein, um die körperliche Eignung der Bewerber zu überprüfen.
Das solltest du mitbringen, um als Maurerin oder Maurer glücklich zu werden
Interessen/Fähigkeiten
Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind essenziell, da sie die Grundlage für alle Arbeiten im Bauwesen bilden. Freude an praktischer Arbeit im Freien ist ebenfalls wichtig, da der Beruf oft körperliche Arbeit unter freiem Himmel erfordert. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein Auge für Details helfen dabei, präzise und genaue Arbeit zu leisten. Interesse an Bauplänen und Konstruktionstechniken ist notwendig, um Bauprojekte erfolgreich umzusetzen. Schließlich sind Teamfähigkeit und die Fähigkeit, gut mit anderen Handwerkern und Bauleitern zusammenzuarbeiten, entscheidend, um in der oft kooperativen Arbeitsumgebung auf Baustellen erfolgreich zu sein.
Körperliche Komponente
Körperliche Belastbarkeit und Ausdauer für körperlich anspruchsvolle Arbeiten wie das Tragen schwerer Lasten, das Arbeiten in verschiedenen Positionen und das Stehen über längere Zeiträume hinweg.
Psychische Komponente
Die psychische Komponente spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für Maurerinnen und Maurer. Die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten und mit zeitlichen Vorgaben umzugehen, ist entscheidend, da Bauprojekte oft unter Zeitdruck stehen. Stressresistenz und die Fähigkeit, mit unvorhergesehenen Problemen oder Herausforderungen während des Bauprozesses umzugehen, sind ebenfalls wichtig, um effektiv und ruhig zu bleiben. Zudem ist die Bereitschaft, sich den Sicherheitsbestimmungen und Vorschriften am Arbeitsplatz zu beugen, unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten.
Während der Ausbildung – das kommt auf dich zu
Während deiner Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer werden verschiedene Schulfächer und Inhalte behandelt, die für das Verständnis und die Ausübung des Berufs wichtig sind. Hier sind einige der üblichen Fächer und Inhalte:
- Mathematik: Grundlegende mathematische Konzepte wie Geometrie, Algebra und Trigonometrie sind wichtig für das Verständnis von Bauplänen, Messungen und Berechnungen.
- Physik: Ein Verständnis physikalischer Prinzipien, wie beispielsweise die Wirkung von Kräften auf Strukturen und Materialien, ist für den Bau von Gebäuden unerlässlich.
- Technisches Zeichnen: Maurer müssen in der Lage sein, Baupläne zu lesen und zu interpretieren. Dazu gehört das Verständnis von technischen Zeichnungen und Symbolen.
- Bautechnik: Dieses Fach vermittelt Kenntnisse über verschiedene Baumaterialien, ihre Eigenschaften, Verwendung und Verarbeitungstechniken.
- Bauplanung und -organisation: Maurer müssen verstehen, wie Bauprojekte geplant und organisiert werden. Dazu gehören Zeitmanagement, Ressourcenplanung und Arbeitsabläufe.
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: Dieses Fach behandelt die Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz sowie die richtige Verwendung von Schutzausrüstung und -vorkehrungen.
- Handwerkliche Fertigkeiten: Maurer erlernen praktische Fähigkeiten wie Mauerwerkstechniken, Betonieren, Verputzen, Fliesenlegen und vieles mehr.
- Bauphysik: Hierbei geht es um die physikalischen Eigenschaften von Baustoffen sowie um Themen wie Wärme- und Schalldämmung, um Gebäude energetisch effizient zu gestalten.
Die Ausbildung der anerkannten Handwerksberufe wurde modernisiert und inhaltlich angepasst, indem erstmals die Themen “Umweltschutz und Nachhaltigkeit” sowie “Digitalisierte Arbeitswelt” verbindlich in die Ausbildungsordnungen aufgenommen wurden, die zum 01.08.2021 in Kraft getreten sind. Es ist wichtig, sich dieser Entwicklungen bewusst zu sein und sich gegebenenfalls entsprechend weiterzubilden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Chancen für eine erfolgreiche Karriere als Maurerin oder Maurer zu maximieren.
Vergütung als Maurerin oder Maurer
Als angehende Maurerin oder Maurer kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 842 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.085 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.335 Euro
Nach Abschluss der Ausbildung liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Maurers bei rund 2.566 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt langsam an.
Quelle: aubi-plus
Zukunftschancen als Maurerin oder Maurer
Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Maurer oder zur Maurerin hast du verschiedene Möglichkeiten, dich weiterzubilden und deine Karriere voranzutreiben.
Anpassungsfortbildungen
Diese Fortbildungen helfen dir, dein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und dich über neue Entwicklungen in Bereichen wie Mauerwerksbau, Beton- und Stahlbetonbau, Trockenbau oder Baumaschinenführung zu informieren.
Aufstiegsfortbildungen
Möchtest du beruflich aufsteigen und Karriere machen, bieten sich Meisterweiterbildungen zum Maurer- und Betonbauermeister oder zum Polier – Hochbau an. Auch Technikerweiterbildungen zum Techniker – Bautechnik (Hochbau, Baubetrieb, Bauerneuerung) sind eine gute Möglichkeit.
Studium
Wenn du einen akademischen Abschluss anstrebst, könntest du Bauingenieurwesen, Architektur, Baubetriebswirtschaft oder Baumanagement studieren. Diese Studiengänge ermöglichen dir eine vertiefte theoretische und praktische Ausbildung in relevanten Bereichen der Bauwirtschaft.
In Bezug auf die Zukunftsaussichten als Maurerin oder Maurer ist es wichtig zu beachten, dass sich die Anforderungen an Bauberufe in den letzten Jahren stark verändert haben. Umwelt- und Verbraucherschutz spielen eine immer wichtigere Rolle, und Gebäude werden zunehmend smarter. Die Bauwirtschaft wird sich verstärkt mit den Auswirkungen neuer Verfahren sowie der Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssen.