Die Arbeit als Maskenbildner: Aufgaben, Gehalt und Ausbildung – ein Job für Detailverliebte

aktualisiert am 07.01.2025  | 
Artikel von: Hannah Schmidt, Melina Mark
Als Maskenbildner erweckst du fiktive Figuren zum Leben. Foto: AdobeStock/pressmaster

Maskenbildnerinnen und Maskenbildner arbeiten in einem vielseitigen und kreativen Bereich, in dem sie nicht nur Gesichter und Haare, sondern auch ganze Körper (um-)gestalten. Sie verwandeln junge Menschen in Senioren, gestalten Verletzungen oder Deformationen, erschaffen mithilfe spezieller Effekte Fantasiefiguren und kreieren historisch korrekte Frisuren und Haarteile.

Dabei wird laut “Berufe am Theater” besonders darauf geachtet, dass das äußere Erscheinungsbild einer Darstellerin oder eines Darstellers je nach Anforderungen und Umfeld unterschiedlich gestaltet werden muss. Denn beispielsweise Tänzerinnen und Tänzer haben ganz andere Anforderungen an ihr Äußeres als Sängerinnen und Sänger. All das muss in der Maske berücksichtigt werden. Zudem stellt die Kamera in einem Film andere Anforderungen an das Erscheinungsbild der Darstellerinnen und Darsteller als das Bühnenlicht bei einer Oper.

Die Maskenbildabteilung eines mittelgroßen Theaters setzt sich aus einer Chefmaskenbildnerin beziehungsweise eines Chefmaskenbildners, einer Stellvertreterin beziehungsweise einem Stellvertreter und mehreren weiteren Angestellten zusammen. Bei Film- oder Fernsehproduktionen werden Maskenbildner je nach Bedarf als freie Mitarbeiter engagiert. Innerhalb des kreativen Prozesses sind sie voll integriert und tragen entscheidend zum Inszenierungskonzept bei. In Zusammenarbeit mit Kostümbildnerinnen und Kostümbildnern entwickeln sie die Figurenkonzeption, mit den Lichtgestaltern stimmen sie die Farbgestaltung ab.

Die Arbeit der Maskenbildner trägt also maßgeblich zur Gesamtwirkung des Erscheinungsbildes der Akteure bei. Neben kreativen Fähigkeiten erfordert dieser Beruf auch analytische Fähigkeiten, etwa in der Stücklektüre, sowie eine fundierte kulturelle Bildung und ein Verständnis für den aktuellen ästhetischen Diskurs. Darüber hinaus müssen Maskenbildner kreative Lösungen entwickeln, die sowohl den künstlerischen Anforderungen als auch den praktischen Gegebenheiten wie Zeitrahmen, Budget und den individuellen Bedürfnissen der Darstellerinnen und Darsteller gerecht werden.

Maskenbildner werden: diese Voraussetzungen solltest du erfüllen

Ein wesentliches Kriterium für diesen Beruf ist ein großes Interesse an den Bereichen Theater, Film oder Fernsehen. Ergänzend zu dieser Leidenschaft sind Kreativität und ästhetisches Empfinden erforderlich, um die Visionen für die Darsteller auf die Bühne oder vor die Kamera zu bringen. Zusätzlich ist handwerkliches Geschick notwendig, um die verschiedenen Techniken präzise auszuführen. Der Umgang mit Künstlern verlangt Kontakt- und Anpassungsfähigkeit sowie ein hohes Maß an Sensibilität.

Weiterhin ist eine körperliche Belastbarkeit von Bedeutung, da Maskenbildner häufig späte oder lange Arbeitszeiten haben und in stressigen Phasen flexibel reagieren müssen. Teamfähigkeit ist ebenso unerlässlich, da sie oft eng mit anderen kreativen Bereichen wie Kostüm- oder Lichtdesign zusammenarbeiten. Eine differenzierte ästhetische Wahrnehmung und die Fähigkeit, diese in handwerklich-künstlerische Umsetzungen zu übersetzen, sind für die Arbeit als Maskenbildner unverzichtbar.

In Deutschland müssen Maskenbildner – im Vergleich zu ihren Kollegen in vielen westeuropäischen Ländern und den USA, wo die Aufgaben oft auf verschiedene Fachleute verteilt werden – alle relevanten Fachbereiche beherrschen. Das bedeutet, dass sie sowohl im Maskenbau, der Haargestaltung als auch in der Make-up-Technik umfassende Kenntnisse vorweisen müssen. Nur so können sie eine ganzheitliche maskenbildnerische Gestaltung entwickeln, die sowohl für Theateraufführungen als auch für Filmproduktionen geeignet ist.

Deine Ausbildung und Karriereweg als Maskenbildner

In Deutschland gibt es mehrere Möglichkeiten, sich im Bereich Maskenbild professionell auszubilden. Der Beruf ist seit 2002 staatlich anerkannt. Im Jahr 2004 wurde an der Hochschule für Musik und Theater München, in Zusammenarbeit mit der Theaterakademie August Everding, der Studiengang „Maskenbild – Theater und Film“(BA/MA) eingeführt. An der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden wird bereits seit den 1960er Jahren ein Studium im Fach Maskenbild angeboten. Zusätzlich gibt es eine dreijährige Ausbildung im Rahmen der IHK (Industrie- und Handelskammer) an Staats- und Stadttheatern sowie öffentlichen Rundfunkanstalten.

Neben diesen akademischen und praxisnahen Ausbildungsmöglichkeiten bieten auch mehrere Privatschulen ein- bis dreijährige Kurse zur Ausbildung zum Maskenbild an. Laut “Berufe am Theater” spielt bei der Aufnahme an einer privaten Schule häufig nicht nur das künstlerische und handwerkliche Talent eine Rolle, sondern auch die finanzielle Lage der Auszubildenden.

So viel kannst du als Maskenbildner verdienen

Es kommt im Hinblick auf die Ausbildungsvergütung ganz darauf an, ob du die Ausbildung staatlich, im öffentlichen Dienst oder als schulische Ausbildung absolvierst. Die reguläre staatliche Ausbildung dauert drei Jahre, in denen du im ersten Jahr ca. 700 Euro brutto, im zweiten Jahr ca. 800 Euro brutto und im dritten Jahr ca. 900 Euro brutto verdienst.

Wirst du im öffentlichen Dienst als Maskenbildnerin oder Maskenbildner ausgebildet, erfolgt die Bezahlung tarifgebunden. Im ersten Jahr verdienst du etwa 1.020 Euro brutto, im zweiten Jahr 1.070 Euro brutto und im letzten Ausbildungsjahr 1.115 Euro brutto.

Ganz anders ist es, wenn du eine schulische Ausbildung machst. Deine Ausbildung wird in diesem Fall nicht staatlich anerkannt und du zahlst ein Schulgeld in Höhe von 20.000 Euro bis 30.000 Euro.