Der Beruf des Kfz-Mechatronikers: Alles zu Aufgaben, Gehalt und Weiterbildung

Kfz-Mechatroniker sind vielseitig ausgebildete Fachleute, die sowohl mechanische als auch elektronische Systeme in motorisierten Fahrzeugen beherrschen. Sie sorgen durch Wartung, Reparatur und Diagnosestellung dafür, dass Autos zuverlässig und sicher auf den Straßen unterwegs sind. Dank des umfangreichen Fachwissens von ausgebildeten Kfz-Mechatronikerinnen oder -Mechatronikern können Fahrzeughalter auf deren Expertise vertrauen, um ihre Fahrzeuge in bestmöglichem Zustand zu halten.

Typische Aufgaben für Fachpersonal im Berufsfeld der Kfz-Mechatronik

Als Kfz-Mechatronikerin beziehungsweise -Mechatroniker bist du jemand, der sowohl mechanische als auch elektrische Systeme in Fahrzeugen repariert und wartet. Die typischen Aufgaben umfassen Folgendes:

• Wartung und Inspektion: Regelmäßige Wartung und Inspektion von Fahrzeugen gemäß Herstellervorgaben.
• Fehlersuche und Diagnose: Fehlerdiagnose in elektronischen und mechanischen Systemen von Fahrzeugen.
• Reparaturen: Reparatur von defekten Teilen und Komponenten, sowohl mechanischer als auch elektrischer Art.
• Montage und Demontage: Demontage von Fahrzeugteilen, um Zugang zu bestimmten Systemen zu erhalten, sowie die Montage nach der Reparatur.
• Installation von Zubehör und Systemen: Installation von Zubehör wie Navigationssystemen, Freisprecheinrichtungen und anderen elektronischen Komponenten.
• Arbeiten an Antriebssträngen und Bremsen: Reparatur und Wartung von Motoren, Getrieben, Kupplungen und Bremsanlagen.
• Kalibrierung und Justierung: Kalibrierung von Sensoren und Justierung von elektronischen Systemen, um optimale Leistung sicherzustellen.
• Kundendienst und Beratung: Beratung von Kunden zu technischen Problemen und Lösungen sowie Empfehlungen für Wartungsmaßnahmen.
• Dokumentation: Erstellung von Berichten über durchgeführte Arbeiten und verwendete Ersatzteile.
• Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Einhaltung von Arbeitssicherheitsvorschriften und umweltfreundlichem Arbeiten.

Es gibt dabei einige Differenzierungen, abhängig vom gewählten Schwerpunkt während der Ausbildung. So gibt es zum Beispiel PKW-Technik, welche sich um die inneren Werte des Autos kümmert und unter anderem Brems- und Lenksysteme, Motoren- und Getriebewartung beinhaltet. Karosserietechniker sind für Arbeiten an der Karosserie verantwortlich. Mit Schwerpunkt auf System- und Hochvolttechnik bist du wiederum auf E-Fahrzeuge spezialisiert. Auch Fokussierungen auf Motorräder und Oldtimer sind möglich.

Wo kann ich als ausgebildete Kfz-Mechatroniker arbeiten?

• Autowerkstätten: Die häufigste Anstellung erfolgt in Kfz-Werkstätten, die Reparaturen, Wartung und Inspektionen von Fahrzeugen durchführen.
• Autohäuser: Kfz-Mechatroniker arbeiten in Autohäusern, wo sie an Fahrzeugen der jeweiligen Marke arbeiten und Kundenservice leisten.
• Flottenmanagement: Unternehmen mit großen Fuhrparks (etwa Taxiunternehmen, Lieferdienste) beschäftigen oft Kfz-Mechatroniker, um ihre Fahrzeuge in Schuss zu halten.
• Hersteller und Produktionsstätten: Kfz-Mechatroniker können in der Produktion und Montage von Fahrzeugen bei Automobilherstellern arbeiten.
• Prüforganisationen: Bei technischen Prüfstellen oder TÜV-Stellen sind Kfz-Mechatroniker für die Fahrzeugprüfung und -überwachung zuständig.
• Rennteams: Im Motorsport sind Kfz-Mechatroniker an der Vorbereitung und Wartung von Rennfahrzeugen beteiligt.
• Öffentlicher Verkehr: Kfz-Mechatroniker können auch bei öffentlichen Verkehrsbetrieben beschäftigt sein, um Busse oder Straßenbahnen zu warten und zu reparieren.
• Selbstständigkeit: Manche Kfz-Mechatroniker eröffnen ihre eigene Werkstatt und bieten dort ihre Dienstleistungen an.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker

Für die Ausbildung benötigst du technisches Verständnis, da du täglich mit komplexen mechanischen und elektronischen Systemen in Fahrzeugen arbeitest. Dein handwerkliches Geschick ermöglicht es dir zudem, präzise Arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen auszuführen.

Aufmerksamkeit fürs Detail ist wichtig, um sicherzustellen, dass du Reparaturen und Wartungsarbeiten einwandfrei durchführst. Teamfähigkeit ist entscheidend, da du oft mit Kollegen in Werkstätten zusammenarbeitest, um Aufgaben effizient zu erledigen.

Fokus auf den Kunden legen

Ein wichtiger Fokus liegt auf dem Umgang mit deinen Kunden. Du solltest diesen freundlich und verständlich technische Sachverhalte erklären. Zudem solltest du lernbereit sein, da sich die Technologien in Fahrzeugen ständig weiterentwickeln und du dich regelmäßig fortbilden musst.

Belastbarkeit hilft dir, in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld unter Druck zu arbeiten, und gutes Zeitmanagement ermöglicht es dir, Termine und Deadlines einzuhalten. Schließlich sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein von großer Bedeutung, um die Sicherheit der Fahrzeuge und deren Insassen zu gewährleisten und Vorschriften zur Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu beachten. Letztendlich liegt es an dir, deine Kunden sicher an ihr Ziel zu bringen.

Welche schulischen Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Als Kfz-Mechatronikerin oder -Mechatroniker sind deine Schulnoten nicht so erfolgskritisch, wie in manch anderen Berufen. Dennoch solltest du einen Abschluss mit einem 3er-Schnitt anstreben. Jeder Betrieb stellt eigene Anforderungen an seine Bewerber. Generelles Interesse an Kraftfahrzeugen und technischer Arbeit sollte eine Grundvoraussetzung sein. Folgende Fächer sind besonders wichtig, wenn du eine Ausbildungsstelle suchst:

Für die Ausbildung sind bestimmte schulische Leistungen in relevanten Fächern hilfreich. Die Anforderungen können je nach Ausbildungsbetrieb und Region variieren, aber generell sind gute Noten in folgenden Fächern vorteilhaft:

• Mathematik: Ein solides Verständnis in Mathematik hilft dir bei der Berechnung von Werten, dem Umgang mit Maßen und der Anwendung von Formeln.
• Physik: Ein gutes Verständnis der Grundlagen der Physik erleichtert dir die Arbeit mit mechanischen und elektronischen Systemen.
• Technik/Werken: Diese Fächer bieten praktische Erfahrungen und ein besseres Verständnis für handwerkliche Tätigkeiten und technische Abläufe.
• Informatik: Grundlegende Kenntnisse in Informatik sind hilfreich, da moderne Fahrzeuge immer mehr elektronische und computergestützte Systeme beinhalten.
• Deutsch: Gute Deutschkenntnisse sind wichtig, um Anweisungen zu verstehen, Arbeitsberichte zu verfassen und mit Kunden zu kommunizieren.

Ausbildungsablauf: Schulfächer und Inhalte

In deiner 3,5 langen dualen Ausbildung wirst du folgende Fächer belegen:

• Werksunterricht
• Mathematik
• Physik
• Sicherheit
• Qualitätsmanagement

Inhalte

In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen, die du in deinem Beruf brauchst. Dazu gehören die verschiedenen Systeme in Fahrzeugen wie Antriebs-, Brems- und Lenkungssysteme sowie Elektrotechnik und Kraftfahrzeugdiagnose. Du erfährst, wie du moderne Diagnosesysteme verwendest, um Fehler in Fahrzeugen zu identifizieren und zu beheben. Auch lernst du, wie du Wartungs- und Reparaturarbeiten gemäß Herstellervorgaben durchführst. Rechts- und Wirtschaftskunde vermittelt dir Wissen über rechtliche Aspekte, Arbeitssicherheit und betriebswirtschaftliche Themen, die in deinem Beruf relevant sind.

Im Ausbildungsbetrieb kannst du die in der Berufsschule erlernten Theorien in die Praxis umsetzen. Du arbeitest an realen Fahrzeugen und erhältst praktische Erfahrungen in Wartung, Reparatur und Diagnostik. Dabei wirst du oft von erfahrenen Kollegen angeleitet, die dir Tipps und Tricks aus der Praxis zeigen. Zusätzlich lernst du den Umgang mit Kunden und deren Beratung. Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten bereitet dich optimal auf deine Arbeit als Kfz-Mechatroniker vor.

Gehaltsvorstellungen: Vergütung während und nach der Kfz-Mechatroniker-Ausbildung

Auf diesen Durchschnitts-Bruttolohn kannst du dich während deiner Ausbildung einstellen:

1. Ausbildungsjahr: 892 Euro
2. Ausbildungsjahr: 949 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.028 Euro
4. Ausbildungsjahr: 1.099 Euro

Das ungefähre Einstiegsgehalt nach der Ausbildung beträgt 2.413 Euro.

Zukunftschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten für Kfz-Mechatroniker

Als Kfz-Mechatronikerin oder -Mechatroniker hast du die Möglichkeit, eines der folgenden Studiengänge zu absolvieren:

• Diplom-Ingenieur für Kraftfahrzeugtechnik 
• Diplom-Ingenieur für Kraftfahrzeugelektronik
• Bachelor of Engineering für Mechatronik
• Bachelor of Engineering für Fahrzeugtechnik

Überdies sind folgende Fortbildungen möglich:

• Meister für Kraftfahrzeuge
• Geprüfter Kfz-Servicetechniker
• Ausbilder
• Geprüfter Kfz-Serviceberater

Ein Lehrgang für Metall- und Aluminiumbearbeitung ist ebenso hilfreich für deine berufliche Zukunft.

Zukunftschancen

Die Zukunftschancen für dich als Kfz-Mechatronikerin bzw. -Mechatroniker sind vielversprechend und vielseitig. Die Automobilbranche entwickelt sich ständig weiter, insbesondere in den Bereichen Elektromobilität, autonomes Fahren und Fahrzeugvernetzung. Dies eröffnet dir neue Möglichkeiten, dich in spezialisierten Bereichen zu etablieren. Die fortschreitende Technisierung und Digitalisierung der Fahrzeuge führt zu einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die sich mit den neuen Technologien auskennen. All diese Entwicklungen sorgen dafür, dass du auch in Zukunft gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt hast.

Anlaufstellen für alle, die sich für den Beruf des Kfz-Mechatronikers interessieren

• Jobs in Franken
• Agentur für Arbeit
• BiZ (Berufsinformationszentrum)