So kannst du eine gute Work-Life-Balance im Schichtdienst erreichen

Artikel von: Hannah Schmidt
Auch im Schichtdienst muss das Privatleben nicht zu kurz kommen ©dusanpetkovic1, Adobestock.com

Du hast das Gefühl, du hast keine Zeit für dein eigenes Leben? So geht es vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die in Schichten arbeiten. Generell unterteilt man diese in Früh-, Spät- und Nachtschicht, weshalb die Gestaltung der Freizeit etwas erschwert wird. Es gibt aber auch andere Schichtmodelle.

Die Schichtarbeit ist vor allem bei Unternehmen üblich, deren Produktionszeiten über die gewöhnlichen Tagesarbeitszeiten hinausgehen. Aus diesem Grund werden die Mitarbeiter meistens nach 8 Stunden von einer anderen Person abgelöst. Durch die Schichtarbeit kann der Betrieb also länger aktiv bleiben.

Für die Beschäftigten bedeutet das, zu unterschiedlichen Tageszeiten sowie in der Nacht zu arbeiten, was eine gesunde Work-Life-Balance beeinträchtigen kann. Beim 2-Schicht-Modell arbeiten die Beschäftigten generell in zwei Arbeitsblöcken: Früh- und Spätschicht. Möglich sind jedoch auch die 3-, 4- und 5-Schicht-Modelle, bei welchen zusätzlich Nachtschichten integriert sind.

In diesen Branchen ist Schichtarbeit üblich

  • Krankenhäuser
  • Pflegeheime
  • Polizei, Sicherheitsunternehmen und Feuerwehr
  • Bundeswehr
  • Flugverkehr
  • Gastronomie
  • Kundenservice (z.B. in Call Centern)
  • Speditionsfirmen und Verkehrsverbände
  • Industrielle Betriebe (z.B. Automobilindustrie, Stahl, Lebensmittelherstellung)

Vor- und Nachteile der Schichtarbeit

Die bessere Bezahlung durch Schichtzulagen, freie Tage unter der Woche und freie Vor- oder Nachmittage können große Pluspunkte als Schichtarbeiter sein.

Die Arbeitszeiten von unterscheiden sich jedoch nicht selten von denen des eigenen Umfeldes. Das kann zu einer sozialen Isolation, Schlafstörungen, gesundheitlichen Beschwerden, aber auch einer schlechten Work-Life-Balance frühen.

Das kannst du tun, um deine Work-Life-Balance zu verbessern

Eine gute Work-Life-Balance zeichnet sich durch eine Ausgewogenheit zwischen Arbeit, Gesundheit, Hobbys und sozialen Kontakten aus. Um das zu erreichen, solltest du dir erstmal folgende Fragen stellen:

  1. Was ist dir wichtig – sowohl im Beruf als auch im Privatleben? Welche Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse hast du? Welche Ziele möchtest du erreichen?
  2. In welchem Lebensbereich möchtest du keine Kompromisse eingehen? Um eine gute Work-Life-Balance zu schaffen, muss man meist sein Leben etwas umgestalten.
  3. Was macht dich glücklich und was nicht? Was kannst du tun, um dein Leben entsprechen zu ändern? Welche “Kleinigkeiten” könnten dich näher daran bringen, dass du dich glücklicher fühlst (etwa jeden Mittwoch Sport machen oder mit der besten Freundin Kaffee trinken)?
  4. Was kannst du in deinem Beruf konkret umsetzen, um bestimmte diese Ziele zu erreichen (etwa kleine Pausen einlegen, oder die Möglichkeit auf Home-Office wahrnehmen)?

Deshalb ist eine gute Work-Life-Balance auch für Unternehmen wichtig

Eine gute Work-Life-Balance bedeutet für Unternehmen motivierte und produktivere Angestellte, eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, weniger Ausfälle und Fehlzeiten sowie eine positive Unternehmenskultur.

Das können Unternehmen tun, um ihrem Personal eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen

  • Zuverlässige Dienstpläne mit Mitgestaltungsmöglichkeit der Beschäftigten
  • Gesunde Mahlzeiten, Snacks und Getränke anbieten
  • Bewegungs- und Entspannungsmöglichkeiten (etwa ein Ruheraum oder sportliche Mittagspausen)
  • Wenn möglich flexible Arbeitszeitmodelle anbieten
  • Gesundheitsangebote (Sportangebote oder Gesundheitschecks) sowie ergonomische Arbeitsplätze
  • Berufliche Fortbildungen (etwa zu Themen wie Arbeitszeitmanagement und Stressbewältigung) ermöglichen

Das kannst du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer für eine gute Work-Life-Balance tun

  • Überstunden vermeiden: Mehrarbeit sollte für dich kein Dauerzustand sein.
  • Mit Freunden und Familie Zeit verbringen: Auch in stressigen Phasen solltest du soziale Beziehungen pflegen.
  • Routinen einhalten: Eine feste Routine kann dir erleichtern, deinen Alltag zu planen und diese Planung auch einzuhalten. Um alles im Überblick zu behalten, kannst du auch einen Wochenplaner nutzen oder deine Kalender-App pflegen.
  • Nach der Arbeit das Handy und den Laptop abschalten: Du musst außerhalb deiner Arbeitszeit nicht erreichbar sein, schalte die Geräte also auch mal ab.
  • Kurz-Trips und Entspannung: Als Gegenstück zu deiner Arbeit solltest du auch Raum für entspannende Aktivitäten und Hobbys (ein Kurz-Trip, eine Massage, Zeit mit Freunden) einräumen.
  • Plane auch mal Zeit für dich allein: Soziale Kontakte sind wichtig, die Zeit allein jedoch auch. Nimm dir deshalb auch mal Zeit für dich, ob für Kochen, Lesen, Sport oder mal zum Nichts-Tun.
  • Bewegung nicht vergessen: Du möchtest den Kopf nach der Arbeit ausschalten? Dann solltest du auch Zeit für Sport oder einen Spaziergang einplanen.