Praxisanleiter und Pflegepädagoge: Mögliche Weiterbildungen in der Pflegebranche

Artikel von: Eva-Marie Meissel
Als Praxisanleiter hilfst du Auszubildenden auf dem Weg in ein erfolgreiches Leben. ©Jacob Lund, Adobestock.com

Du liebst deinen Job als Pflegerin beziehungsweise Pfleger, würdest aber gerne einmal in einem anderen Teilbereich arbeiten und neue Aufgaben übernehmen? Wie wäre es damit, dein Wissen weiterzugeben? Als Pädagoge kannst du ein ganz neues Arbeitsfeld erkunden.

Weiterbildung zum Praxisanleiter

Um sich für die Weiterbildung zum Praxisanleiter oder zur Praxisanleiterin – so nennen sich Ausbilder in Pflegefachberufen – zu qualifizieren, musst du zwei formale Voraussetzungen erfüllen.

  1. Du besitzt einen Berufsabschluss in einem Pflegefachberuf.
  2. Du hast mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Pflege.

Eine persönliche Voraussetzung ist hohe soziale Kompetenz, um individuell auf Schüler eingehen zu können. Des Weiteren solltest du Interesse für Psychologie und Lehre haben, als auch strukturiert und selbstständig arbeiten können. Gute kommunikative Fähigkeiten sind eine weitere Kernkompetenz bei der Arbeit mit Schülern.

Erfüllst du diese Voraussetzungen, steht der Weiterbildung nichts mehr im Wege. Diese dauert 200 Stunden, welche in der Regel innerhalb eines halben Jahres an ein bis zwei Unterrichtstagen in der Woche berufsbegleitend besucht werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Weiterbildung, nach Absprache mit deinem Arbeitgeber, in Vollzeit innerhalb eines Monats zu absolvieren. Neben dem Theorieunterricht musst du noch eine Hospitation in der Berufsschule ableisten und eine Facharbeit am Ende verfassen.

Studium der Pflegepädagogik

Für ein Lehramtsstudium zur Pflegelehrerin oder zum Pflegelehrer benötigst du ebenfalls bestimmte formale Voraussetzungen.

  1. Du brauchst ebenfalls einen Berufsabschluss in einem Pflegeberuf.
  2. Du besitzt eine Hochschulzugangsberechtigung. Diese erhältst du durch die allgemeine Hochschulreife. Sie kann aber auch an bestimmten Hochschulen durch ausreichend Berufserfahrung in der Pflege erworben werden.

Zu den drei wichtigsten Wissenszweigen des Studiums gehören die Pflege-, Gesundheits- und Bildungswissenschaft. Innerhalb eines dreijährigen Vollzeitstudiums werden dir die Grundlagen dieser Bereiche mithilfe von Vorlesungen, Praktika, Praxisprojekten und Übungen vermittelt. Der Abschluss dieses Studiums ist die Verfassung einer Bachelorarbeit. Es ist auch möglich, dieses Studium in Teilzeit neben dem Beruf zu absolvieren. Dies dauert dann zwar länger, jedoch hast du so geringere finanzielle Einbußen als Berufstätiger im Vergleich zum Vollzeitstudenten.

Was sind deine Aufgaben als Lehrer?

Als Praxisanleitung arbeitest du neue Praktikanten, Auszubildende und Mitarbeiter in deiner Abteilung in der Pflege ein. Zudem leitest du Teilnehmer von Fachweiterbildungen an. Weitere Aufgaben sind die Planung und Gestaltung von Arbeitsabläufen, Steuerung von Lernprozessen und die Vermittlung von notwendigem Wissen an angehende Pflegefachkräfte.

Die zentrale Aufgabe eines Pflegepädagogen oder einer Pflegepädagogin ist die Vermittlung von Fachwissen und Methoden im Bereich der Gesundheit und Pflege. Dies geschieht im Rahmen von Unterrichtseinheiten an Berufs- und Fachschulen für Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege.

Bin ich für den Beruf geeignet?

Für den Beruf der Praxisanleitung wie auch für den des Pflegepädagogen oder der Pflegepädagogin ist es von Vorteil einige grundlegenden Fähigkeiten zu besitzen. Diese erleichtern dir nicht nur deine Aus- oder Weiterbildung, sondern auch deinen Arbeitsalltag mit den Schülern.

  • Durchsetzungsfähigkeit: Als Lehrer oder Lehrerin bist du eine Autoritätsperson. Es ist wichtig, dass dich deine Schüler auch als diese erkennen und akzeptieren.
  • Kommunikationsstärke: Bist du kontaktfreudig, kannst frei sprechen, gut zuhören und auf die Meinung anderer eingehen? Dann besitzt du bereits eine der wichtigsten Fähigkeiten eines guten Lehrers!
  • Selbstständige Arbeitsweise: In den meisten Fällen wird dir vorgegeben, welches Wissen an deine Schüler vermittelt werden soll. Wie du es vermittelst, obliegt aber dir ganz allein. Hier gilt es selbstständig Ideen zu entwickeln, wie du deinen Unterricht ansprechend gestalten kannst.

Gehalt eines Ausbilders

Praxisanleiter können mit einem durchschnittlichen Gehalt von 42.700 € im Jahr rechnen. Mit einem Studium und der Qualifikation zum Pflegepädagogen kannst du sogar im Durchschnitt 50.600 € Jahresgehalt verdienen. Dein Einkommen kann sich auch noch einmal steigern, wenn du ein Masterstudium nach deinem Bachelorabschluss absolvierst.