Sozialversicherungsfachangesteller: dein Unterstützer im Versicherungsfall

Artikel von: Hannah Schmidt
Kompetenz in der Sozialversicherung: Sozialversicherungsfachangestellte sorgen für transparente Beratung und individuelle Lösungen. ©New Africa, Adobestock.com

Der Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten bietet dir stabile Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Menschen bei Versicherungsfragen zu unterstützen. Die dreijährige duale Ausbildung vermittelt dir theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten.

Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Überblick

Um zu verstehen, was du als Sozialversicherungsfachkraft im Berufsalltag tust, ist es wichtig zu wissen, was die Sozialversicherung genau ist:

Die Sozialversicherung in Deutschland ist dafür gedacht, Menschen in schwierigen Lebenslagen finanziell zu unterstützen. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zahlen monatlich Geld ein.

Die Sozialversicherung ist in verschiedene Bereiche wie Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Arbeitslosenversicherung unterteilt, da verschiedene Ursachen den Verlust der Arbeitsfähigkeit bedingen können.

Deshalb arbeiten Sozialversicherungsfachangestellte in verschiedenen Fachgebieten. Bevor du dich also für eine Ausbildung bewirbst, ist es wichtig, sich darüber zu informieren, welcher Bereich dich am meisten interessiert.

Hier sind einige deiner Aufgaben im Detail:

  • Leistungen berechnen: Zum Beispiel berechnest du, wie hoch das Krankengeld für jemanden ist, der einen Skiunfall hatte, oder wie viel Rente ein älterer Herr bekommt. Dafür musst du dich gut mit den Sozialgesetzen, Leistungen und Fristen auskennen.
  • Versicherungsfälle klären: Als Ansprechpartner für Versicherte beurteilst du verschiedene Fälle und kennst die Rechte der Kunden gut, um ihnen zu helfen.
  • Kundinnen und Kunden beraten: Du berätst umfassend zu allen Fragen rund um Sozialversicherungen und bist in diesem Thema gut bewandert, um sämtliche Anliegen genau zu beantworten.

So sieht deine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten aus

Die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Das bedeutet, dass du abwechselnd in der Berufsschule und bei deinem Ausbildungsbetrieb, meist einer Versicherung, lernst. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung bist du staatlich anerkannte Sozialversicherungsfachangestellte oder staatlich anerkannter Sozialversicherungsfachangestellter.

In der Berufsschule erwirbst du theoretische Grundlagen für deinen Ausbildungsberuf. Im Ausbildungsbetrieb wendest du dein erlerntes Fachwissen praktisch an. Nach zwei Lehrjahren absolvierst du eine schriftliche Zwischenprüfung, und nach dem dritten Lehrjahr folgt die Abschlussprüfung.

Diese Fragen beschäftigen dich in der Berufsschule:

  • Welche Leistungen bietet die Sozialversicherung?
  • Welche Gesetze sind im Sozialrecht relevant?
  • Wie führe ich Beratungsgespräche?
  • Wie erstelle ich Angebote?
  • Wie passe ich Beiträge und Leistungen an Kundenbedürfnisse an?
  • Wie gewinne ich neue Kundinnen und Kunden?

Im Ausbildungsbetrieb erwarten dich folgende Tätigkeiten:

  • Arbeit im Team
  • Führen von Kundengesprächen
  • Bearbeitung und Ausfüllen von Anträgen
  • Kenntnisse über verschiedene Leistungen
  • Umgang mit Konflikten in Beratungsgesprächen
  • Berechnung, Einzug und Überwachung von Beiträgen
  • Zusammenarbeit mit Vertragspartnerinnen und Vertragspartnern

Für die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten solltest du die Mittlere Reife oder Hochschulreife besitzen. Auch mit einem sehr guten Hauptschulabschluss stehen dir Möglichkeiten offen, dich zu bewerben.

Sozialversicherungsfachangestellte und Digitalisierung: Neue Herausforderungen und Chancen durch moderne Informationstechnologien

Die Digitalisierung und moderne Technologien haben den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten stark verändert. Als Sozialversicherungsfachangestellter merkst du, dass viele deiner traditionellen Aufgaben, wie die Verwaltung von Kundendaten und die Bearbeitung von Anträgen, zunehmend automatisiert werden. Dies spart dir Zeit und erlaubt es dir, dich auf komplexere und beratungsintensivere Tätigkeiten zu konzentrieren.

Moderne Kommunikationsmittel wie E-Mail, Chatbots und Online-Portale ermöglichen dir eine effizientere Interaktion mit den Versicherten. Dadurch kannst du Anfragen schneller beantworten und Anliegen zügiger bearbeiten. Allerdings musst du auch lernen, diese neuen Kanäle souverän zu nutzen und dich kontinuierlich weiterzubilden, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Die Digitalisierung bietet dir auch die Möglichkeit, durch Datenanalysen wertvolle Einblicke zu gewinnen und personalisierte Dienstleistungen anzubieten. Dafür benötigst du technisches Verständnis und die Bereitschaft, dich in neue Software einzuarbeiten.

Perspektiven und Karrierechancen 

Als Sozialversicherungsangestellter hast du vielfältige Perspektiven und Karrierechancen, besonders durch Weiterbildung und Spezialisierungen.

Weiterbildungen und Spezialisierungen in Bereichen wie Renten-, Kranken- oder Unfallversicherung ermöglichen dir, tiefere Fachkenntnisse zu erwerben. Digitale Kompetenzen und Datenanalyse sind ebenfalls wichtige Weiterbildungen, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Innerhalb der Sozialversicherungsträger kannst du mit den richtigen Qualifikationen Positionen im mittleren oder höheren Management erreichen, wie Teamleiter oder Abteilungsleiter.