Karriere als Finanzberater starten: So läuft die Ausbildung ab

aktualisiert am 02.12.2024  | 
Artikel von: Hannah Schmidt
Ein Finanzberater unterstützt Privatpersonen und Unternehmen bei der Planung und Verwaltung ihrer finanziellen Ressourcen. ©fizkes, Adobestock.com

Wenn du Interesse an der Finanzwelt hast und gleichzeitig gerne analysierst, Lösungen entwickelst und planst, dann könnte die Ausbildung zum Finanzberater genau das Richtige für dich sein. In diesem Beruf hast du die Möglichkeit, eng mit Menschen zu interagieren und gleichzeitig tief in die Welt der Finanzen einzutauchen. Erfahre jetzt alles Wichtige über die erforderlichen Fähigkeiten, die Ausbildungsmöglichkeiten und das Berufsbild einer Finanzberaterin oder eines Finanzberaters.

Hast du deine Ausbildung zur Finanzberaterin oder zum Finanzberater abgeschlossen, liegen abwechslungsreiche und vielfältige Aufgaben vor dir. Du berätst Menschen im Bereich Finanzdienstleistungen: zum Beispiel zu Geld- und Vermögensanlagen oder zur Finanzierung von Immobilien.

Als Finanzberater arbeiten: So sieht der Joballtag aus

Im Fokus des Jobs stehen die Ziele und Wünsche deiner Kundinnen und Kunden, weshalb du sie in persönlichen Gesprächen berätst. Du zeigst ihnen nicht nur verschiedene Möglichkeiten für Investitionen und Anlagen, sondern bietest ihnen auch passende Lösungen an, wie zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung oder eine Altersvorsorge. Oft kommt es außerdem vor, dass deine Kundinnen und Kunden keine konkreten Wünsche äußern, sondern sich umfassend und ausführlich von dir beraten lassen wollen. Du kannst dich nach der Ausbildung zur Finanzberaterin oder zum Finanzberater auch selbstständig machen. Dann kommen weitere Aufgaben als die reine Beratung auf dich zu:

  • Akquise: Das Gewinnen von Neukundinnen und Neukunden, die du im Bereich Finanzen und Dienstleistungen beraten kannst
  • Entwicklung einer passenden Kundenansprache
  • Entwicklung einer passenden Marketingstrategie, um deine Zielgruppe schnell zu finden, richtig anzusprechen und für dich zu gewinnen

Wie läuft deine Ausbildung zur Finanzberaterin oder zum Finanzberater ab? 

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass der Begriff “Finanzberater” nicht einheitlich ist, was bedeutet, dass es keine geregelte Ausbildung gibt. Über verschiedene Anbieter und eine Abschlussprüfung ist es dennoch möglich, den Titel zu erhalten. Durch die Prüfung kannst du nachweisen, dass du bestimmte Aufgabenbereiche beherrschst. Die Dauer deiner Ausbildung hängt von mehreren Faktoren ab. Es kommt zum Beispiel auf den Bildungsanbieter an. Es stehen für die Ausbildung mehrere Modelle zur Verfügung, die sich in Art und Dauer unterscheiden. Das bedeutet für dich: Du kannst die Ausbildung in Teilzeit über mehrere Jahre absolvieren oder in Vollzeit in mehreren Monaten. Die Ausbildung bereitet dich umfangreich auf deine zukünftigen Aufgaben vor. Legst du die Abschlussprüfung erfolgreich ab, erhältst du den Abschluss und die Qualifikation.

Wo kannst du als Finanzberater arbeiten?

Als Finanzberaterin oder Finanzberater kannst du in Banken oder bei Versicherungen arbeiten. Dort wirst du hauptsächlich in einem Büro tätig sein, da Kundinnen und Kunden für Termine meistens direkt dorthin kommen werden. Möchtest du dich nach deiner Ausbildung selbstständig machen, nimmst du neben deiner Arbeit im Büro auch Termine direkt bei Kundinnen und Kunden zu Hause wahr.

Diese Voraussetzungen solltest du erfüllen, um Finanzberater zu werden 

Um die Ausbildung zum Finanzberater zu beginnen, kannst du nicht direkt nach deinem Schulabschluss starten. Diese Ausbildung ist keine klassische duale Lehre, sondern läuft im Rahmen einer Weiterbildung ab. Für diese Weiterbildung musst du oft bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Um die Ausbildung zum Finanzberater zu starten, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich. Allerdings sind nicht alle abgeschlossenen Ausbildungen für diese Weiterbildung zugelassen. Anerkannte Ausbildungen sind beispielsweise:

  • Bankkaufmann/-frau
  • Kaufmann/-frau im Bereich Versicherungen und Finanzen
  • Immobilienkaufmann/-frau

Es ist wichtig, dass die Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich absolviert wurde. Alternativ können die Voraussetzungen für die Ausbildung auch durch einschlägige Berufserfahrung erfüllt werden. Als einschlägige Erfahrung in einem kaufmännischen Beruf gelten beispielsweise mindestens vier Jahre Tätigkeit in diesem Bereich. Ein abgeschlossenes Studium bietet ebenfalls einen möglichen Einstieg.

Das solltest du mitbringen, um in der Finanzberatung erfolgreich zu sein

Wenn du dich für eine Ausbildung zum Finanzberater oder zur Finanzberaterin entscheidest, sind bestimmte Fähigkeiten von Vorteil. Da du in diesem Beruf viel Kundenkontakt haben wirst, ist es wichtig, dass du über gute zwischenmenschliche Fähigkeiten verfügst. Ein solides Sprachverständnis erleichtert die Kommunikation mit einer Vielzahl von Kunden, da das Verständnis ihrer Bedürfnisse und Ziele von entscheidender Bedeutung ist.

Als Finanzberater oder -beraterin ist es deine Aufgabe, Kundinnen und Kunden zu einer Vielzahl von Finanzprodukten zu beraten. Daher sind wirtschaftliches Denken und ein gutes Gedächtnis von Nutzen. Rechenfähigkeiten sind ebenfalls wichtig, um mit den Produkten zu arbeiten und den Finanzmarkt zu verstehen. Keine Sorge, viele dieser Fähigkeiten kannst du während deiner Ausbildung zum Finanzberater oder zur Finanzberaterin erlernen.

Dieses Gehalt verdienst du als Finanzberater 

Als Finanzberaterin oder Finanzberater in der Ausbildung erhältst du normalerweise keine Vergütung, da es sich um eine Weiterbildung handelt. Stattdessen musst du möglicherweise mit Kosten wie Lehrgangsgebühren oder Prüfungsgebühren rechnen. In einigen Fällen bieten Unternehmen jedoch möglicherweise eine finanzielle Unterstützung oder Vergütung während der Ausbildung an, aber das ist nicht die Regel. Während der Ausbildung konzentrierst du dich darauf, Fähigkeiten zu erwerben und Wissen zu vertiefen, um später als qualifizierte Finanzberaterin oder Finanzberater arbeiten zu können.

Welche Zukunftsaussichten hast du als Finanzberater? 

Nach Abschluss der Weiterbildung zum Finanzberater oder zur Finanzberaterin stehen dir verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung offen. Diese lassen sich grob in drei Wege unterteilen:

  • Anpassungsfortbildung: Hierbei geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten und dich über Entwicklungen in verschiedenen Bereichen wie Anlageberatung, Vermögensberatung, Finanzierungsformen, Wertpapierhandel oder Immobilienwirtschaft auf dem Laufenden zu halten.
  • Aufstiegsfortbildung: Mit einer Aufstiegsfortbildung strebst du möglicherweise eine Karriereentwicklung an, beispielsweise durch eine Weiterbildung zur Fachwirtin oder zum Fachwirt im Bereich Finanzberatung. Alternativ kannst du auch ein Studium in Erwägung ziehen.
  • Studium: Passende Studiengänge könnten beispielsweise in den Bereichen Bank- und Finanzdienstleistungen, Versicherungsbetriebswirtschaft, Immobilienwirtschaft oder Steuern und Prüfungswesen liegen.

Die Zukunftsaussichten als Fachberaterin oder Fachberater im Bereich Finanzen sind vielversprechend. Es wird immer wichtiger, sich mit neuen Entwicklungen im Banking vertraut zu machen und die Beratung entsprechend anzupassen. Dies beinhaltet beispielsweise die Integration von Digital Banking und neuen Prozessen wie API Banking, Open Banking oder Banking-as-a-Service in den Berufsalltag. Als Berater solltest du in der Lage sein, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse deiner Kundinnen und Kunden einzugehen und ihnen auch die Möglichkeit zur Kommunikation über Online-Kanäle anzubieten.

Checkliste: Passt der Beruf der Finanzberatung zu dir? 

Die Ausbildung zum Finanzberater oder zur Finanzberaterin könnte zu dir passen, wenn:

  • Du Eigeninitiative und Entscheidungsfreude besitzt.
  • Du gut mit Zahlen umgehen kannst und gerne rechnest.
  • Du die Fähigkeit hast, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären.
  • Du gerne mit Menschen kommunizierst und dich in sozialen Interaktionen wohlfühlst.

Wäge ab, ob diese Aspekte zu deinen Interessen, Fähigkeiten und persönlichen Vorlieben passen, um zu entscheiden, ob die Ausbildung zum Finanzberater oder zur Finanzberaterin die richtige Wahl für dich ist.