Hast du auch das Gefühl, dass dir die Arbeit nicht nur Energie, sondern auch zu viel Zeit raubt? Fühlst du dich manchmal von Überstunden und langen Arbeitswegen zermürbt? Dann ist es jetzt an der Zeit, deine Work-Life-Balance auf Vordermann zu bringen.
Definition: Was genau bedeutet Work-Life-Balance?
Bei der Work-Life-Balance handelt es sich um einen recht neumodischen Begriff, welcher übersetzt so viel wie „Arbeits-Freizeit-Verhältnis“ bedeutet. Diese Balance hat in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung zugenommen, zeigen sich doch immer früher Anzeichen von Überarbeitung wie Burnout usw. Durch eine gute Balance ist jedem geholfen, sei es dem Arbeitnehmer bzw. der Arbeitnehmerin oder auch der Chefetage.
Dabei ist lange schon bekannt, dass überarbeitete Arbeitnehmer weniger produktiv sind als jene, welche entsprechend weniger, aber effektiver arbeiten. Dies zeigt auch das sogenannte Paretoprinzip, auch 80/20-Prinzip, welches aussagt, dass 80 % der erbrachten Leistung in 20 % der Zeit entsteht.
Gesundheitliche Vorteile einer guten Work-Life-Balance
Eine Verbesserung der Arbeits-Freizeit-Verhältnisse sorgt für eine bessere Gesundheit. Dabei geht es nicht unbedingt um eine reine Anpassung der Arbeitszeit, auch die Zufriedenheit im Arbeitsumfeld spielt eine große Rolle. Dennoch ist es wichtig, nicht zu stark in deinem Alltagsleben zurückzustecken. Respektiere deine Freizeit.
Du wirst weniger Urlaub benötigen, um erholt zu sein und mit einer guten Laune zur Arbeit kommen. Die verbesserte Produktivität sorgt ebenso für bessere Karrierechancen im Beruf. Es ist dabei nicht nur die Arbeitszeit, welche an Qualität gewinnt. Auch dein Privatleben wird sich verbessern. Insbesondere dein Schlaf wird sich mit einer Besserung der Work-Life-Balance optimieren.
Wie kann eine gute Work-Life-Balance in meiner Arbeitsumgebung geschaffen werden?
Hier ist hauptsächlich der Arbeitnehmer/ die Arbeitnehmerin gefragt, also Du. Es geht an dieser Stelle vor allem um sämtliche Maßnahmen, die du selbst ohne große Vorbereitung sofort umsetzen kannst.
Setze dir Ziele
Wenn du eine positive Arbeitserfahrung anstrebst, ist es wichtig, dass du dir bereits im Vorfeld festlegst, was du jeden Tag bzw. jede Woche oder gar jeden Monat erreichen möchtest. Dies sorgt für eine bessere Gliederung und letztlich dem guten Gefühl, die gesteckten Ziele erreicht zu haben.
Du wirst sehen, dass du nach der Arbeit viel weniger an deinen Job denken wirst, wenn du bereits alle Häkchen im Kopf abgeschlossen hast. Dies ist besonders im Home-Office wichtig. Achte allerdings auch darauf, dir realistische Ziele zu setzen. Es bringt niemanden etwas, sich zu hetzen. Wie bereits erwähnt, senkt dies sogar deine Produktivität.
Vermeide Überstunden
Auch hier zeigt sich, dass häufige Überstunden eher dazu führen, dass du weniger erledigt bekommst. Du kannst dich nur eine gewisse Zeit lang auf deine Tätigkeiten konzentrieren. Deshalb sind auch die Pausen zwischen den Arbeitstätigkeiten so wichtig. Statistiken zeigen, dass Überstunden, neben zu viel Verantwortung vor allem bei Männern der Hauptgrund für eine schlechte Work-Life-Balance ist.
Gehe unangenehme Dinge direkt an
Hast du Aufgaben, die du gern nach hinten schieben würdest? Versuche dies soweit es geht zu vermeiden. Je früher du mit ihnen anfängst, desto leichter werden sie dir fallen. Insbesondere zu Feierabend wird deine Konzentration ihren Tiefpunkt erreichen. Dann mit einer anspruchsvollen Aufgabe anzufangen, führt nicht zum gewünschten Ergebnis.
Sehe einen Sinn in deiner Tätigkeit
Wenn das Gehalt dein einziger Grund für die Arbeit ist, solltest du noch einmal überlegen, ob dies der richtige Beruf für dich ist. Natürlich ist es oftmals nicht so einfach, seinen Job und vor allem seinen Arbeitsbereich zu wechseln, insbesondere, wenn du bereits lange Zeit in dem Bereich arbeitest.
Dennoch ist es gut, die aktuelle Situation zu hinterfragen. Vielleicht gibt es ja innerhalb deines Unternehmens verschiedene Bereiche, zwischen denen du wechseln kannst?
Schafe genug
Nur wer genug schläft, kann ausgeruht und glücklich bei der Arbeit erscheinen. Nur wer genug schläft, ist produktiv und schafft den 8-Stunden Arbeitstag ohne ein Mittagstief und totaler Erschöpfung am Ende. Wenn du versuchst, deine Schlafenszeit für mehr Freizeit zu opfern, wirst du schnell merken, dass du auf Dauer von Beidem weniger haben wirst, da dich deine Arbeit weitaus mehr auspowern wird und deine Freizeit selbst darunter leidet.
Nutze deine Freizeit
Kennst du das auch? Du hast deine Freizeit wieder vor dem Fernseher verbracht und all die Dinge, die du angehen wolltest, links liegen gelassen? Wahrscheinlich hast du dich um den Haushalt gekümmert, doch die wirklich erfüllenden Tätigkeiten blieben, warum auch immer, auf der Strecke liegen?
Versuche hier anzusetzen. Finde heraus, was du machen möchtest, erstelle notfalls Listen. Nutze dann deine Freizeit bewusst, anstatt sie zu verschwenden. So sind soziale Kontakte, wie auch sportliche Aktivitäten ideale Unterstützer für dein Wohlbefinden.
Insbesondere Sport wird dabei oftmals vermieden, aus Angst, dieser könnte am Ende zu viel Energie rauben. Das Gegenteil ist dabei der Fall.
Sei nicht immer erreichbar
Insbesondere, wenn du für die Arbeit das gleiche Telefon nutzt wie für deine Arbeitstätigkeit, ist es wichtig, dich dadurch nicht dauernd zurück ins Berufsumfeld ziehen zu lassen. Du arbeitest bereits ein Tagesdrittel, ein weiteres wird geschlafen. Lass dir die verbleibenden 8 Stunden nicht durch die Arbeit vereinnahmen. Insbesondere durch New Work und Home-Office hat sich für viele die Erreichbarkeit erhöht, eine Trennung zwischen Beruf und Freizeit ist kaum mehr umzusetzen.
Welche Berufszweige bieten eine gute Work-Life-Balance?
An dieser Stelle sollen Berufe aufgelistet werden, welche durch gute Vorbedingungen in Bezug auf die Work-Life-Balance punkten. Es ist wichtig, zu beachten, dass die meisten Berufe hierbei ein Studium und evtl. weitere Voraussetzungen erfordern.
Gemeinsam haben diese Berufe, dass sie einen oder gar mehrere der folgenden Eigenschaften innehaben: Remote-Arbeit von zuhause bzw. flexible Arbeitszeiten bieten, im öffentlichen Dienst oder einer Non-Profit-Organisation stattfinden. Bürotätigkeiten schaffen aber auch eine bessere Freizeitqualität.
- Reiseleiter/in
Du arbeitest dort, wo andere Urlaub machen. Darüber hinaus handelt es sich um Saisonarbeit, du hast also entsprechend viel Freizeit. Als Reiseleiterin bzw. Reiseleiter kannst du deine Faszination für Städte und Länder ideal ausspielen. Es wird sich dementsprechend selten wie wirkliche Arbeit anfühlen. Natürlich ist auch ein gewisses Maß an Planung vor der Reise notwendig. Da du dafür allerdings die arbeitsfreie Zeit nutzen kannst ist die Zeiteinteilung komplett dir überlassen. Wenn du also generell gerne reist, ist dieser Beruf wie für dich geschaffen. - Social-Media-Manager/in
Wie der Name schon sagt, verwaltest du einen oder mehrere Social-Media-Kanäle. Dies kannst du von überall auf der Welt erledigen. Alles, was du brauchst, ist dein Smartphone. Du musst in der Schlange warten? Nutze diese Zeit für die Arbeit. Du sitzt im Bus? Auch hier kannst du weiterarbeiten. Durch die kleinen Arbeitsintervalle wird der Stress drastisch reduziert. Es besteht hierbei allerdings auch die Gefahr, nicht wirklich abschalten zu können, da dich die Arbeit so über den kompletten Tag begleitet. - Lehrer/in
Kein Job bietet so viele freie Tage wie der Beruf des Lehrers. Kannst du dich noch an die vielen Ferientage erinnern? Als Lehrer kannst du diese Vorteile ebenso auskosten. Du kannst ich auf 12 bis 16 Wochen unterrichtsfreie Zeit freuen, abhängig von deinem Beamtenstatus. Natürlich hast du unter der Woche einiges an Vorbereitungen zu treffen und der Job selbst kann, abhängig von der Klasse ebenso stressig werden. Auch die Sommerferien können teilweise durch Klausurkorrekturen oder Unterrichtsvorbereitungen teilweise von Arbeit eingenommen werden. Aber abhängig von deiner Übung kann all das entsprechend schnell abgearbeitet werden. So erstellen sich viele Lehrer in ihren ersten Jahren einen für sie perfekten Unterrichtsablauf, der sich dann jedes Schuljahr, mit kleinsten Anpassungen wiederholen lässt. - Feuerwehrmann bzw. Frau
In diesem Beruf arbeitest du zwar auf Abruf und musst immer vorbereitet sein. Aber sind wir mal ehrlich, so oft wird die Feuerwehr nicht gerufen. Du hast entsprechend viel Erholungszeit. Entsprechend belastend wird es dann aber, wenn du im Einsatz bist. Deine Haupttätigkeit besteht hierbei aus warten. Dementsprechend frei steht es dir, diese Zeit mit für dich sinnvollen Inhalten zu füllen. Letzten Endes wirst du dafür bezahlt, im Notfall verfügbar zu sein. - SEO-Spezialist/in
Du kümmerst dich um die Suchmaschinenoptimierung von Webseiten. Dies findet üblicherweise im Home-Office statt und bietet dir flexible Arbeitszeiten. Deine Aufgaben bestehen dabei in der Suche von Keywords, welche von Suchmaschinen wie Google genutzt werden, um bessere Rankings auf der Ergebnisseite zu erzielen. Darüber hinaus überwachst du diese Rankings, da Suchmaschinen oftmals ihren Algorithmus ändern. Durch bereits vorhandene Hilfsmittel wird dir die Arbeit enorm erleichtern, was eine entspannte Arbeitsatmosphäre garantiert. - Data Scientist
Du arbeitest Daten auf. Dies kannst du auch im Home-Office erledigen. Du arbeitest entsprechend unabhängig und bist nicht von anderen Kollegen oder Vorgesetzten abhängig. Deine analysierten Daten werden statistisch übersichtlich aufgearbeitet und der Führungsetage präsentiert. Du musst dabei selbst keinerlei schwerwiegende Entscheidungen treffen. Überdies wirst du kaum Leerlauf haben und kannst, ohne von Meetings usw. abgebremst zu werden, deine Arbeit durchziehen. Wenn du bereits in der Schule ein Matheprofi warst, dann wird dir dieser Job auch nicht schwerfallen. - Flugbegleiter/in
Flugbegleiter arbeiten nur dann, wenn geflogen wird. Dies kann je nach Arbeitgeber teilweise gar nur 15-Arbeitstagen pro Monat, trotz Vollzeit sein. Dazwischen wirst du genug Freizeit an den verschiedensten Urlaubsorten auskosten können. Urlaub während der Arbeitszeit ist dabei noch nicht alles. Dir stehen im Schnitt weitere 40 Urlaubstage zu. In kaum einen Job kannst du dich auf so viel Freizeit freuen wie hier. - Personal Trainer/in
Wenn du gerne mit Menschen arbeitest, kannst du diese Arbeit schon beinahe als bezahltes Hobby erachten. Wichtig ist hierbei eine gewisse Sportlichkeit. Auch hier sorgt die Selbstständigkeit für eine gute Work-Life-Balance. Du erstellst Trainingspläne und hilfst deinen Klienten bei der Umsetzung dieser. Entsprechend kannst du dich auf ein sehr dankbares Arbeitsumfeld freuen. - Recruiter
Als Recruiter ist es deine Aufgabe, neue Gesichter für dein Unternehmen einzustellen und Bewerbungsgespräche zu führen. Hier kann der Großteil der Tätigkeiten auch im Home-Office ausgeübt werden. Viele Recruiter arbeiten selbstständig. Dadurch lassen sich weitere Möglichkeiten des variablen Zeitmanagement einplanen. - Steuerberater/in
Du arbeitest meist selbstständig und kannst dir dementsprechend die Anzahl deiner Kunden selbst anpassen. Bei Bedarf ist eine Arbeit in Teilzeit problemlos möglich. Du bestimmst die Herausforderung selbst.
Fazit: Verbessere deine Work-Life-Balance und du verbesserst deine Lebensqualität
Wie du sehen kannst, zielt die Verbesserung der Work-Life-Balance weniger darauf ab, die Arbeitszeiten zu reduzieren (auch wenn dies auf lange Sicht so oder so geschehen wird), sondern darauf, die Freizeit zu verbessern.
Es ist daher wichtig, richtig abzuschalten. Einen Großteil der Optimierungsmöglichkeiten kannst du selbst durch berufliche Anpassungen erreichen. Ein Vorteil ist aber dennoch die richtige Job Wahl. Einige Arbeitgeber, wie zum Beispiel die Telekom werben mit einer optimierten Work-Life-Balance.
Egal für welchen Beruf du dich am Ende entscheidest, du solltest stets deinem Herzen folgen, nicht der Geldbörse.