Work-Life-Balance und Schichtarbeit zu vereinen ist möglich! Wir zeigen dir, wie du eine solche Ausgewogenheit erreichen kannst, was Arbeitgeber dafür tun können und warum eine gute Work-Life-Balance wichtig ist.
Schichtdienst – Was ist das?
Immer Spätdienst und keine Zeit für das Leben? So geht es vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die in Schichtarbeit arbeiten. Generell unterteilt man diese in Früh-, Spät- und Nachtschicht, weshalb die Gestaltung der Freizeit etwas erschwert wird.
Die Schichtarbeit ist vor allem bei Unternehmen üblich, deren Produktionszeiten über die gewöhnlichen Tagesarbeitszeiten hinausgehen. Aus diesem Grund werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meistens nach 8 Stunden von einer anderen Person abgelöst. Durch die Schichtarbeit kann der Betrieb also länger aktiv bleiben.
Für die Beschäftigten bedeutet das, dass diese zu unterschiedlichen Tageszeiten sowie in der Nacht arbeiten, was eine gesunde Work-Life-Balance beeinträchtigen kann. Je nach den betrieblichen Anforderungen kann zwischen verschiedenen Schichtsystemen unterschieden werden. Beim 2-Schicht-Modell arbeiten die Beschäftigten generell in zwei Arbeitsblöcken, der Schichtarbeit in Früh- und Spätschicht. Möglich sind jedoch auch die 3-, 4- und 5-Schicht-Modelle, bei welchen zusätzlich Nachtschichten integriert sind.
In diesen Branchen ist die Schichtarbeit üblich:
- Krankenhäuser
- Pflegeheime
- Polizei, Sicherheitsunternehmen und Feuerwehr
- Bundeswehr
- Flugverkehr
- Gastronomie
- Kundenservice (z.B. in Call Centern)
- Speditionsfirmen und Verkehrsverbände
- Industrielle Betriebe (z.B. Automobilindustrie, Stahl, Lebensmittelhersteller)
Vor- und Nachteile der Schichtarbeit
Die bessere Bezahlung durch Schichtzulagen, freie Tage unter der Woche und freie Vor- oder Nachmittage können große Pluspunkte im Schichtdienst sein.
Die Arbeitszeiten von Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeitern unterscheiden sich jedoch nicht selten von denen ihres Umfeldes. Das kann zu einer sozialen Isolation, Schlafstörungen, gesundheitlichen Beschwerden, aber auch einer schlechten Work-Life-Balance frühen.
Das kannst du tun, um deine Work-Life-Balance zu verbessern
Innerhalb der Work-Life-Balance soll eine Verbindung zwischen der Arbeit und dem Privatleben geschaffen werden. So soll eine Ausgewogenheit zwischen Arbeit, Gesundheit, sozialen Kontakten und Sinnhaftigkeit erzielt werden. Um das zu erreichen, solltest du dir diese Fragen stellen:
- Was ist dir wichtig? Was möchtest du wirklich? Welche Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse hast du? Welche Ziele möchtest du erreichen?
- Wo möchtest du keine Kompromisse eingehen? Welchen Lebensbereich möchtest du in deinen Fokus legen?
- Was macht dich glücklich und was unglücklich? Was kannst du tun, um dein Leben entsprechen du ändern?Welche “Kleinigkeiten” könnten dich näher daran bringen, dass du dich glücklicher fühlst (z.B. jeden Mittwoch Sport machen oder Kaffee trinken)?
- Was kannst du in deinem Beruf konkret umsetzen, um diese Ziele zu erreichen (z.B. kleine Pausen einlegen, bei einer Home-Office-Möglichkeit diese wahrnehmen)?
Deshalb ist eine gute Work-Life-Balance auch für Unternehmen wichtig
Eine gute Work-Life-Balance bedeutet für Unternehmen motiviertere und produktivere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, weniger Ausfälle und Fehlzeiten sowie eine positive Unternehmenskultur.
Das können Unternehmen tun, um ihrem Personal eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen:
- Zuverlässige Dienstpläne mit Mitgestaltungsmöglichkeit der Beschäftigten
- Gesunde Mahlzeiten, Snacks und Getränke
- Bewegungs- und Entspannungsmöglichkeiten (z.B. ein Ruheraum)
- Wenn möglich flexible Arbeitszeitmodelle anbieten
- Gesundheitsangebote (z.B. Sportangebote oder Gesundheitschecks) sowie ergonomische Arbeitsplätze
- Berufliche Fortbildungen (z.B. zu Themen wie Arbeitszeitmanagement und Stressbewältigung) ermöglichen
Das kannst du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer für eine gute Work-Life-Balance tun:
- Überstunden vermeiden:
Die Mehrarbeit sollte für dich kein Dauerzustand sein. - Mit Freunden und Familie Zeit verbringen:
Auch in stressigen Phasen solltest du versuchen soziale Beziehungen zu pflegen. - Routinen einhalten:
Eine feste Routine kann dir erleichtern deinen Alltag zu planen und diese Planung auch einzuhalten. Um alles im Überblick zu behalten, kannst du auch einen Work-Life-Balance-Wochenplan erstellen. - Offene Kommunikation:
Das soziale Leben mit Schichtarbeit zu vereinen ist nicht immer einfach. Aus diesem Grund ist eine gegenseitige offene Kommunikation unerlässlich. - Nach der Arbeit das Handy und den Laptop abschalten:
Du musst außerhalb deiner Arbeitszeit nicht immer erreichbar sein, schalte die Geräte also auch mal ab. - Kurz-Trips und Entspannung:
Als Gegenstück zu deiner Arbeit solltest du auch Raum für entspannende Aktivitäten (z.B. ein Kurz-Trip, eine Massage, Zeit mit Freunden) einräumen. - Plane auch mal Zeit für dich allein:
Soziale Kontakte sind wichtig, die Zeit allein jedoch auch. Nimm dir deshalb auch mal Zeit für dich, ob für Kochen, Lesen, Sport oder mal zum Nichts-Tun. - Bewegung nicht vergessen:
Du möchtest den Kopf nach der Arbeit mal ausschalten? Dann solltest du auch Zeit für Sport oder einen Spaziergang einplanen. - Immer gestresst und nie Zeit für dich?
Wenn du dich mit dieser Aussage identifizieren kannst, solltest du eventuell deinen aktuellen Job hinterfragen, denn: Eine gute Work-Life-Balance ist wichtig!
Fazit
Um eine bessere Work-Life-Balance für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu ermöglichen, müssen sowohl Beschäftigte als auch Unternehmer zusammenarbeiten. Innerhalb der Schichtarbeit ist ein zuverlässiger Schichtplan unerlässlich. Aus diesem Grund sollten Unternehmerinnen und Unternehmer zwingend ihre Beschäftigten in der Dienstplangestaltung einbeziehen und ihnen so eine Mitgestaltungsmöglichkeit zu bieten. So können diese eine bessere Work-Life-Balance erzielen.