So bilde ich mich vom Krankenpfleger zum Intensivpfleger weiter

Entdecke den Weg zur beruflichen Weiterentwicklung: Erfahre, wie du als Krankenpfleger oder Krankenpflegerin den Sprung zur Intensivpflege schaffst und dich in einem anspruchsvollen und zukunftsträchtigen Bereich der Pflege weiterbildest! 

Intensivpflegerin kümmert sich um Patienten
Du bist interessiert an der Intensivpflege? Wir zeigen dir, wie die Weiterbildung verläuft! Bildquelle: Adobe Stock. 

Was genau ist Intensivpflege?

Die Intensivpflege beschäftigt sich mit schwerstpflegebedürftigen Personen, die rund um die Uhr gepflegt werden müssen. Dies erfolgt durch examinierte Pflegefachkräfte, von welchen die Versorgung ausnahmslos gesichert sein muss. Durch die Weiterentwicklung in Medizin und Technik ist Intensivpflege mittlerweile auch ambulant, also außerklinisch, möglich, was betroffenen Personen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Eine ambulante Intensivpflege erfolgt in dem Zuhause einer betroffenen Person oder in einer Wohngemeinschaft, während die stationäre Intensivpflege auf einer Intensivstation geschieht.  

Wenn ältere Menschen schwer oder lebensbedrohlich erkranken, liegt oftmals ein Versorgungsanspruch auf Intensivpflege vor. Damit eine medizinische Überwachung der Betroffenen Tag und Nacht möglich ist, muss ein Intensivpflegedienst beauftragt werden. Das Personal ist auf die besondere Versorgung des Intensivpatienten oder der Intensivpatientin spezialisiert. Da in der Intensivpflege jederzeit eine lebensbedrohliche Situation eintreten kann, ist das Personal besonders gut ausgebildet. Zunächst durchlaufen die Auszubildenden eine dreijährige Ausbildung, welche zwei Jahre durch Zusatzfortbildungen und Zusatzqualifikationen ergänzt werden. Diese ausführliche Ausbildung hilft der Intensivpflegekraft, in jeder brenzligen Situation zu wissen, was zu tun ist.  

Welche Voraussetzungen benötigt man für die Weiterbildung?

Um sich für eine Weiterbildung zur Intensivpflege qualifizieren zu können, benötigt man die dreijährige Ausbildung als Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Gesundheits- und Kinderpfleger mit anschließendem staatlich anerkanntem Abschluss. Nur wer die entsprechende Berufsbezeichnung führt, darf die Weiterbildung zur Intensivpflege in Angriff nehmen. Grund hierfür ist, dass besonders viel Kompetenz gefordert wird. Quereinsteiger sind für diesen Beruf somit ungeeignet. Da es auf der Intensivpflege oft um Leben und Tod geht, könnte eine falsche Maßnahme eines ungeeigneten Pflegepersonals schlimme Folgen mit sich bringen.  

Zwar wird einschlägige Berufserfahrung nicht mehr offiziell erfordert, die meisten Anbieter setzen dies jedoch als Voraussetzung für den Zugang zur Weiterbildung voraus. Da es nur eine begrenzte Anzahl an Weiterbildungsplätzen gibt, werden diese nur an die am besten dafür qualifizierten Kandidaten vergeben. Um seine Chancen für einen solchen Platz zu erhöhen, lohnt sich eine vorher abgeschlossene Tätigkeit auf einer Intensivstation oder ein Praktikum. Um diese musst du dich selbst kümmern.  Auch eine Empfehlung durch den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin wird gerne gesehen.  

Neben diesen generellen Voraussetzungen gibt es noch einige persönliche Voraussetzungen, die du mitbringen solltest, wenn sie eine Weiterbildung zur Intensivpflegekraft anstrebt. Die Altenpflege gilt ohnehin schon als einer der anspruchsvollsten Jobs im Gesundheitswesen, mit der Intensivpflege erhöht sich dieser Anspruch noch weiter. 

  • Eigenschaften, die in diesem Beruf erwartet werden:  

  • Große Empathie und psychische Belastbarkeit  

  • Körperliche Belastbarkeit  

  • Zuverlässigkeit und gründliches Arbeiten  

  • Verantwortungsbewusstsein  

  • Bereitschaft für Schichtdienst 

Verlauf und Inhalte der Weiterbildung

Die bekannteste Form der Weiterbildung zur Fachkraft zur Intensivpflege ist das berufsbegleitende Modell. Die Fachweiterbildung dauert zwei Jahre und wird sowohl in Präsenz- und Selbstlernphasen als auch Praxiseinsätzen im Umfang von 1800 Stunden eingeteilt. Der Unterricht findet entweder wöchentlich statt oder als Blockwoche mehrmals im Jahr. Der Abschluss der Weiterbildung erfolgt durch eine Facharbeit und eine mündliche Abschlussprüfung in Form eines Kolloquiums. Bei einer bestandenen Prüfung erhalten die Teilnehmenden ein dementsprechendes Zertifikat. Daraufhin dürfen sie die Bezeichnung Altenpfleger und Krankenpfleger für die Intensiv- und Anästhesiepflege führen.  

Da Fachweiterbildungen für Pflegekräfte staatlich geregelt sind, sind sie nach einer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung auch staatlich anerkannt. Möchte man eine Weiterbildung Fachkraft für Intensivpflege und Anästhesie machen, muss man also in jedem Fall eine staatlich anerkannte Bildungseinrichtung des Gesundheitswesens besuchen. Es kann sich um eine öffentliche oder um eine private Schule handeln. Weitere Qualifizierungen auf dem Gebiet der Intensivpflege können über andere Institutionen erlangt werden.  

Die Weiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege ist üblicherweise modular aufgebaut und verfügt über reichlich viele Inhalte. Vor allem folgende Module werden auf dem Gebiet Intensivpflege vorgesehen:  

  • Beatmung  

  • Krankheitslehre  

  • Gerätekunde  

  • Heil- und Hilfsmittel  

  • Ernährung  

  • Hygiene  

  • Notfallmanagement  

  • Sekretmanagement  

  • Entwöhnungsmanagement 

  • Trachealkanülenmanagement 

  • Rechtliche Grundlagen  

  • Pflegedokumentation  

Diese Inhalte werden im theoretischen Unterricht gründlich besprochen und während den praktischen Einheiten vertieft. Abschließend müssen die Lernenden die entsprechenden Prüfungen absolvieren. Wird jedes Modul einzeln abgeschlossen, geht die Weiterbildung mit mehreren Prüfungen einher.  

intensivpflegerin und arzt unterhalten sich
Beginne noch heute deine Fortbildung zum Intensivpfleger! Bildquelle: Adobe Stock. 

Perspektiven

Die Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie entspricht den Prüfungsordnungen für Pflegeberufe und wird dem hohen Anspruch in der Pflege gerecht. Absolventen von Weiterbildungen im Bereich der Intensivpflege können anschließend entweder in dem bisherigen Job weiterarbeiten und dort ihr Handlungsfeld erweitern. Sie können aber auch in den Arbeitsbereich wechseln, zum Beispiel durch einen Stationswechsel.  

Wie schon zuvor erwähnt, kann es neben der stationären Intensivstation im Krankenhaus auch dazu kommen, dass die außerklinische Intensivpflege als Tätigkeitsfeld in Frage kommt. 

Fazit: Eine anspruchsvolle und wichtige Weiterbildung

Die Weiterbildung zur Intensivpflegekraft ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch sehr wichtig. Menschen, die einen hohen Pflegeanspruch haben, sind auf genau diese Fachkräfte angewiesen. Erwägt man daher eine Weiterbildung zur Intensivpflegekraft, sollte man sich bewusst sein, dass eine solche mit viel Verantwortung und Arbeit eingeht. Nichtsdestotrotz sollten Interessierte sich davon nicht abschrecken lassen, da der Beruf sehr bedeutend und nicht mehr wegzudenken ist.