Sicheres Auftreten im Bewerbungsgespräch

Fotolia / contrastwerkstatt

Die Bewerbung ist verschickt und ein Arbeitgeber interessiert. Jetzt bittet er zum persönlichen Vorstellungsgespräch. Für ihn dient es als Entscheidungshilfe. Für Sie kommt es jetzt wirklich darauf an, welchen Eindruck Sie hinterlassen, damit Sie den Ausbildungsplatz bekommen.
Natürlich ist die Einladung zum Vorstellungsgespräch schon ein achtbarer Erfolg. Doch wer glaubt, er hätte den Ausbildungsplatz jetzt schon in der Tasche, irrt. Das persönliche Gespräch soll Ihrem möglichen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von Ihnen vermitteln. Natürlich ist es kein "Verhör", das Sie bestehen müssen. Aber es ist auch kein nettes Plauderstündchen.


Vorbereitet sein: Am besten lesen Sie nochmals Ihre schriftliche Bewerbung durch, damit es bei dem Gespräch nicht zu Ungereimtheiten kommt. Üben Sie doch vorher mit Freunden/Eltern und achten Sie dabei auf Haltung, Sprache und Auftreten.


Pünktliches Erscheinen: Lieber früh, als zu spät - ist hier die Devise. Allerdings nicht schon 30 Minuten vor dem Termin ungeduldig an der Bürotür klopfen. Doch planen Sie immer eine Pufferzeit ein, sie dient Ihrer persönlichen Beruhigung und beugt Unwägbarkeiten (z.B. Stau, Bahn/Bus ausgefallen) vor. Sich fünf bis zehn Minuten vor dem Termin als anwesend zu melden, gilt als ideal.
Dezente und korrekte Garderobe: Kleider machen Leute. Sie gehen nicht zu einer Party oder in die Disko. Und der erste Eindruck entscheidet zwar nicht alles, doch schon sehr viel. Am besten zu der Garderobe greifen, die Sie auch auf Ihrem Bewerbungsfoto getragen haben. Das steigert den Wiedererkennungswert.


Weitere Tipps:
- Bei der Kleidung: Greifen Sie zu gedeckten Farben wie Dunkelgrün, Dunkelblau, kombiniert mit frischen Tönen durch ein weißes Hemd/eine weiße Bluse. Tabu sind knallrote, pinke, gelbe Kleidung, Neonfarben und wilder Mustermix. Auch zu viel Schmuck, Parfüm oder Aftershave wirken störend.

- Unbedingt vermeiden, was nachlässig wirkt, wie ungeputzte Schuhe, abgelaufene Absätze, fettige Haare oder ungepflegte Fingernägel.

- Lange Haare stehen vielen Frauen gut. Sie sollten beim ersten Vorstellungstermin aber gebunden getragen werden. Lange Haare bei Männern gehen gar nicht.

- Piercings besser herausnehmen, Tattoos möglichst mit der Kleidung überdecken. Körperschmuck ist bei Personalchefs wenig beliebt. Ebenso sollten Sie ausgefallene Accessoires (z.B. extravagante Brille) weglassen.

- Kleiner Begrüßungsknigge: Mit guten Manieren kann man kaum verlieren - nach diesem Motto sollten Sie mit einem festen Händedruck Ihr Gegenüber begrüßen und ihm dabei in die Augen schauen. Schaden kann es auch nicht, sich für die Einladung zu bedanken. Erst nach Aufforderung Platz nehmen und vor allem erst nachdem Ihr Gegenüber Platz genommen hat. Die ersten Unsicherheitsmomente ruhig weglächeln. Ein Lächeln kann jede Situation entspannen. Weiterhin unbedingt gerade, aufrecht und ruhig auf dem Stuhl sitzen. Im Gespräch sollten Sie möglichst gelassen bleiben. Niemand will Ihnen an den "Kragen". Auch Personalchefs sind Menschen und viele durchaus sympathisch und verständnisvoll. Machen Sie es ihm leichter, indem Sie seine Fragen abwarten und darauf präzise und ohne wortreiche Formulierungen verbindlich und ehrlich antworten. Bleiben Sie freundlich, zugewandt und aufmerksam, dabei immer den Blickkontakt haltend.

"Geil" besser nicht verwenden
Beim Zwiegespräch deutlich und nicht zu schnell sprechen und dabei umgangssprachliche Ausdrücke wie "geil", "mega", "cool", "abgefahren" vermeiden. Auch Allgemeinplätze wie "flexibel" oder "teamfähig" sollten Sie besser lassen. Seien Sie darauf gefasst, dass der Personalchef die Frage stellt, warum Sie sich gerade in dieser Firma bewerben. Haben Sie dafür die richtige Antwort im Kopf. Und zwar deshalb, weil Sie sich im Vorab über die Firma und ihre Qualitäten informiert haben. Und Sie wissen auch die richtige Antwort auf die Frage, was Ihr Traumjob ist. Seien Sie ehrlich und verraten Sie ihn. Und erklären Sie gegebenenfalls auch, warum Sie den Traumjob in der Realität nicht erlangen können.
Gegenfragen sind erlaubt: Auch Sie dürfen und sollten Fragen stellen. Oft werden Sie dazu sogar aufgefordert. Aber Sie müssen informiert in das Gespräch gehen und keine naiven Fragen stellen. Die Frage "Wie groß ist die Firma eigentlich?" gehört dazu. Das sollten Sie aufgrund Ihrer Vorab-Information schon wissen.
Fragen dürfen Sie natürlich nach den Arbeitszeiten, den Ausbildungsschwerpunkten, der Aufteilung von praktischer und theoretischer Ausbildung. Sogar nach der Ausbildungsvergütung dürfen Sie fragen. Meist kommt der Personalchef aber von allein darauf zu sprechen.
Bei der Verabschiedung bedanken Sie sich für das Gespräch und betonen, wie sehr Sie sich freuen würden, wenn Sie die Lehrstelle bekommen würden.

Bild: Fotolia / contrastwerkstatt

Text: PR-Redaktion