An was denkst du, wenn du das Wort Ausbildung hörst? An ein halbes Jahr Berufsschulunterricht und ein halbes Jahr Praxis im Betrieb? Auf theoretischen und praktischen Unterricht in einer Berufsfachschule oder doch was ganz anderes? Es führen bekanntlich viele Wege ans Ziel, auch in der Ausbildung. Wir präsentieren dir die verschiedenen Ausbildungswege, damit du den richtigen Weg für dich findest!
Der Klassiker: Die duale Ausbildung
Die duale Ausbildung ist die wohl Ausbildungsform, die die sich die meisten unter uns vorstellen, wenn wir von Ausbildungen reden. Sie erfolgt in einem Betrieb und einer Berufsschule zugleich. Hierdurch wird zeitgleich praktisches und theoretisches Wissen zu dem von dir gewählten Beruf vermittelt.
Rein rechtlich gesehen gibt es keinen bestimmten Schulabschluss, den du für eine betriebliche Ausbildung benötigst. Die Ausbildungsbetriebe können selbst festlegen welchen Abschluss ihre Azubis haben sollten. Das ist in der Regel ein Hauptschulabschluss, jedoch ist auch in manchen Fällen ein Ausbildungsplatz ohne Schulabschluss zu haben.
Je nach Berufsfeld kann deine Ausbildung zwei bis dreieinhalb Jahre andauern. Mit jeweiligem Schulabschluss kannst du diese Zeit sogar verkürzen. Während deiner Tätigkeit bekommst du als Azubi ein vertraglich festgelegtes Gehalt, welches je nach Beruf und Betrieb unterschiedlich ausfallen kann.
Dein Ausbildungsabschluss ist staatlich anerkannt.
Ganz theoretisch: Die schulische Ausbildung
Es gibt zahlreiche Berufe, die du nur in der Schule erlernst, eine sogenannte schulische Ausbildung. Vor allem im gesundheitlichen und sozialen Bereich sind sie weitverbreitet. Sie finden meist an Berufsfachschulen, Berufskollegs oder Fachakademien statt. Als Azubi verbringst du hier die meiste Zeit mit Unterricht, in dem die dir theoretisches Wissen aneignest. Praktisches Wissen erarbeitest du dir meist durch zahlreiche Praktika.
Je nach Bundesland, Beruf und Schule kann es sein, dass du gewisse Zulassungsbedingungen erfüllen musst. Durch rechtliche Regelungen wird von den meisten Schulen ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt, es gibt jedoch auch schulische Ausbildungen, die du mit einem Hauptschulabschluss absolvieren kannst.
Je nach Beruf und Bundesland dauert die schulische Ausbildung zwischen einem und dreieinhalb Jahren. Sie wird in der Regel nicht vergütet, obwohl manche Praktika eventuell ein gewisses Grundgehalt gewähren. Die Ausbildung an einer staatlichen Berufsfachschule oder einem Berufskolleg sind kostenlos. Lediglich für Lehr- und Lernmittel können dir hier Kosten anfallen. Wenn du jedoch eine Ausbildung an einer privaten Berufsfachschule anfangen möchtest, kommen entsprechende Kosten auf dich zu. Hier hast du eventuell Anspruch auf BAföG-Förderung.
Sicherheit für später: Wie wird man Beamter?
Wenn du Beamter werden willst, machst du deine Ausbildung in einem sogenannten “Vorbereitungsdienst”. Hier wird grundsätzlich zwischen technischem und nichttechnischem Dienst unterschieden. Je nach deinem Schulabschluss kannst du eine Beamtenlaufbahn im einfachen, mittleren, gehobenen oder höheren Dienst einschlagen.
Als Beamter im mittleren nichttechnischen Dienst hast du sachbearbeitende und verwaltende Aufgaben, beispielsweise beim Zoll oder im Justizdienst. Als Beamter im mittleren technischen Dienst hast du meist Messungs-, Aufsichts- oder Kontrollaufgaben, beispielsweise im Feuerwehrtechnischen Dienst oder bei der Gewerbeaufsicht. Für eine Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst wird meist auch ein mittlerer Bildungsabschluss vorgesehen.
Die Ausbildung dauert in der Regel zwischen zweieinhalb und drei Jahre. Vom Aufbau her ähnelt der Vorbereitungsdienst der dualen Ausbildung, mit einem praktischen und einem theoretischen Teil in sogenannten Verwaltungsschulen.
Doppelt gemoppelt: Zwei Abschlüsse auf einmal
Wenn du Abitur hast, aber trotzdem eine Ausbildung machen willst, dann besteht für dich die Möglichkeit eine Doppelqualifizierungen zu absolvieren. Hier erwirbst du zwei Abschlüsse auf einmal. Diese Art von Ausbildung wird auch gerne “Abiturientenausbildung” genannt.
Bei einer Doppelqualifizierung es sich meist um eine kaufmännische Ausbildung. Beispielsweise hast du die Möglichkeit bei der Ausbildung zum Kaufmann/zur Kauffrau im Einzelhandel noch eine weitere Ausbildung, beispielsweise zum Handelsfachwirt, zu erhalten. Auch im handwerklich-technischen Bereich werden solche Ausbildungen angeboten.
In Regel übermittelt dir ein staatlich beauftragter Bildungsträger in Zusammenarbeit mit deinem jeweiligen Unternehmen die zusätzlichen theoretischen Inhalte für die beiden Abschlüsse.
Länger als bei einer normalen Ausbildung brauchst du hierfür nicht. In der Regel dauert die Doppelqualifizierung drei Jahre.
Fazit: Finde den passenden Ausbildungsweg für dich!
Der Weg zum Beruf sieht nicht für jeden von uns gleich aus. Wenn du meinst, dass eine klassische duale Ausbildung dir nicht liegt, dann musst du nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Es gibt noch einige andere Möglichkeiten, wie du einen neuen Beruf erlernen kannst.